#142 Petra Stadelhofer & Heike Nordick-Ruf: Mehr als Arbeitsschutz – Mentale Gesundheit im Handwerk

Shownotes

Mentale Gesundheit – ein Thema, das auch im Handwerk immer wichtiger wird. In dieser Folge sprechen Petra Stadelhofer von der Firma Dietenmeier und Harsch und Psychologin Heike Nordick-Ruf über mentale Ersthilfe im Betrieb. Sie zeigen, warum psychische Belastungen längst kein Randthema mehr sind, was mentale Ersthelfer leisten und wie Unternehmen unkompliziert Strukturen schaffen können, damit es ihren Mitarbeitenden dauerhaft gut geht.

Petra berichtet, wie im Familienunternehmen durch persönliche Gespräche, niederschwellige Angebote und kreative Ideen wie den „Motivationsmontag“ ein besseres Miteinander entstanden ist. Heike erklärt, wie mentale Ersthelfer ausgebildet werden, warum Prävention so entscheidend ist und wieso psychische Gesundheit endlich so selbstverständlich behandelt werden sollte wie Arbeitssicherheit oder körperliche Fitness.

Mehr Infos zu mentalen Ersthelfern im Handwerk gibt's unter: https://mentaler-ersthelfer.de/

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Max Herrmannsdörfer: Diese Folge wird unterstützt von SI, dem Fachmedium für SHK-Unternehmer. SHK Show, der Podcast für das SHK-Handwerk. Herzlich willkommen zu dieser Ausgabe der SHK Show. Mein Name ist Max Hermannsdörfer und heute geht es bei uns mentale Gesundheit und mentale Ersthelfer im Handwerk. Dazu begrüße ich jetzt ganz herzlich meine beiden Gesprächspartnerinnen. Heike Nordik-Ruf und Petra Stadelhofer. Hallo Heike, hallo Petra. Hallo. Schön, dass ihr euch beide die Zeit nehmt, heute mit mir über dieses wichtige und absolut spannende Thema mentaler Gesundheit zu sprechen. Damit ich aber auch unsere Hörerinnen und Hörer kleinen Einblick bekommen, wer ihr seid, würde ich euch bitten, einmal ganz kurz ein paar Worte zu euch zu sagen. Heike, steig mal ein. Wer wisst, was machst du? Genau. Hallo, Tag. Heike Nordik-Ruf ist mein Name. Ich bin von Haus aus Therapeutin, Psychologin, Fachkraft für Arbeitssicherheit und Geschäftsführerin in einem Unternehmen, dem Arbeitsschutzuniversum. Und da beraten wir Unternehmen, Firmen, Betriebe zum Thema Arbeitssicherheit und eben auch, und deshalb bin ich heute hier, mentale Gesundheit. Und wir bilden auch mentale Ersthelfende aus. Okay, aber das Thema betriebliche Gesundheitsvorsorge, das ist einfach ein Thema für dich? Total. Das ist eins der wichtigsten Themen. Wir sind so was den Arbeitsschutz, die Arbeitssicherheit angeht, sind wir gut aufgestellt oder was heißt wir die Unternehmen. Mentale Gesundheit, ist oft so ein bisschen, das braucht man doch nicht. Und gerade so, wir erleben es immer wieder in den kleinen oder mittelständischen Unternehmen. Viel auch in produzierenden oder Handwerksbetrieben, wo viele Männer unterwegs sind, wo es dann immer heißt, ne, das haben wir nicht. Also, Psyche haben wir nicht. Das gibt es nicht. Und wir stellen fest, braucht man schon. Ja, da werden wir gleich darüber sprechen, was man denn tun kann und warum es das vielleicht doch braucht. Petra, zu dir, du bist tatsächlich in einem Handwerksbetrieb aktiv. Sag doch gerne mal ein paar Worte zu dir. Genau. Also mein Name ist Petra Stadlofer und wir sind ein mittleres Unternehmen mit 45 Mitarbeitern und sind im Bereich Heizung, Sanitär, Elektro aktiv.

Max Herrmannsdörfer: Und ich bin da Kaufmann in dem Betrieb und auch bei uns unter anderem für die mentale Gesundheit zuständig. Und perfekt, dass du heute dann auch mit in diesem Podcast bist. Vielleicht kurz zur Einordnung. Dietmeier und Harsch ist euer Unternehmen und euer Geschäftsführer, Thomas Dietmeier, der hatte ich ja auch schon öfter hier zu Gast im Podcast. Und der hat mal gesagt, das Thema mentale Gesundheit, darüber müssen wir doch mal sprechen. So, darüber müssen wir doch mal. gesagt, getan. Jetzt kommst du zu diesem Podcast und da freue ich mich jetzt sehr drauf. So, Heike, du hast, glaube ich, einen ganz guten Überblick, wie es aktuell so bei Unternehmen mentale Gesundheit bestellt ist. Kannst uns da mal so eine ganz grobe Einordnung geben? Welche Rolle spielt es denn tatsächlich im beruflichen Kontext? Viel größere als wir oft denken. Also tatsächlich ist mentale Gesundheit was, was sehr unterschätzt wird. Wenn wir jetzt gucken, so die Krankheitstage angucken, ich will gar nicht so lange auf die Statistik eingehen, aber wenn man jetzt einfach so guckt, was so Fehltage angeht, da ist der Anstieg der Fehltage bei psychischen Erkrankungen in den letzten zehn Jahren 52 Prozent gestiegen. Wenn man das jetzt im Vergleich zu allen anderen Erkrankungen nimmt oder auch Ausfallzeiten nimmt, die neben kontinuierlich ab oder stagnieren. Und wenn man da jetzt nochmal guckt, die psychischen Erkrankungen so stark steigen, finde ich, ist das eine erschreckende Zahl und man kann nicht mehr so tun, als gäbe es das nicht. Ich weiß, die Diskussion geht immer so ein bisschen darum, nach dem Motto, ja gut, aber heute hat ja auch jeder Dritte und man spricht ja auch viel mehr drüber. Das ist das gar nicht. Wir hatten das schon immer. Heute ist aber unsere Kultur ein bisschen anders, sodass wir die Chance haben, darüber zu sprechen, weil einfach sehr bekannte und sehr große Menschen, die in der Öffentlichkeit stehen, einfach gesagt haben. Und ich habe eine Depression. Also jeder Fünfte, so von der Statistik her gesehen, hat eine Depression, depressive Verstimmung gehabt oder, oder, oder. Und dann finde ich, ist das schon ein Thema, was wir auch in den Betrieben haben. Keiner geht zu Hause, macht die Haustür zu und lässt sein Zuhause zu Hause und seine Arbeit, Arbeit, sondern wir nehmen immer alles mit hin und her. Aber du hast was ganz Wichtiges gesagt. Also das gab es an sich schon immer.

Max Herrmannsdörfer: auch früher gab es Menschen, die Depressionen hatten oder unter Depressionen litten. Heute spricht man natürlich mehr drüber. Ich finde, es tut sich sehr, sehr viel in diesem Bereich in den vergangenen Jahren. Trotzdem, und das hast du auch am Anfang gesagt, gerade im Handwerk in einer doch Männer dominierten Branche ist es doch immer noch schwierig, über dieses Thema zu sprechen und sich dann auch tatsächlich zu sagen, ich habe jetzt keine körperliche Krankheit. Ich habe keine körperlichen Beschwerden. Ich habe aber ein psychisches Leiden. Also ja, Wandel ja, aber ich glaube noch viel, viel Luft nach oben, oder? Total. Also total, weil die meisten Männern, das ist jetzt auch statistisch wieder belegt. Ich würde es gleich nochmal mit den Zahlen vom Suizid zusammenbringen. Statistisch wird eine Frau eher zu einem Therapeuten gehen, wird sich Unterstützung holen. Da ist das so ein bisschen wie, das ist okay, das kann man machen, das ist in Ordnung. Eine Depression bei einer Frau wirkt sich auch häufig anders aus. Wenn wir jetzt dann die Männer nehmen, wir haben ja im Handwerk leider Gottes immer noch mehr Männer als Frauen. Da haben wir einfach auch das Thema, dass Männer die Depression anders leben. Die werden unglaublich aktiv, die machen total viel. Die gehen zum Sport und kommen gar nicht mehr zu U und haben sogar keine Zeit, sondern man hat so das Gefühl, der kann doch alles. Nach außen hin, nach innen hin ist es einfach oft eine tiefe Traurigkeit und eine tiefe Leere, wo man aber, wo der Mann, wo der Mensch nicht weiß, wo er mit hingehen soll. Und wenn wir jetzt noch mal gucken, statistisch gesehen sind mehr Frauen an Depressionen erkannt. Wenn wir jetzt aber die Suizid Zahl nehmen. Übrigens eine Zahl, erschreckend ist, 10.300 im letzten Jahr Suizide. Da haben wir dreimal mehr Männer als Frauen. Und das heißt, die Männer holen sich gar nicht so frühzeitig die Hilfe. Und das ist doch totaler Quatsch. Es macht doch viel mehr Sinn, sich früh die Hilfe zu holen, mentale Ersthelfende zu etablieren, die mentale Gesundheit zu etablieren und dann wirklich zu gucken, was können wir als Unternehmen tun, bevor wir auf den Menschen verzichten müssen.

Max Herrmannsdörfer: Du schlägst schon die perfekte Brücke dazu, wie man vorbeugen kann, wie man eine Sensibilisierung schaffen kann dann in Unternehmen. Und da gucke ich jetzt einmal zur Petra rüber. Na, Petra, bei dir alles. Donner, komm raus. Hunde tragen zu einem entspannten Betriebsklima bei. Es sei denn, man hat Angst vor Hunden. Ansonsten können Hunde oder Tiere grundsätzlich Menschen, die sehr gestresst sind, die sehr... tatsächlich mental belastet sind, können dadurch runtergefahren werden. Es sei denn, man hat große Angst vor Tieren und vor Hunden, dann wird das nicht so funktionieren. Ansonsten ist das ein guter, guter mentaler Ersthelfer. damit hat es wieder die Klappe bei Petra. Ja, aber sehr gut, sehr schöner Input. Ich würde mich auch freuen, wenn wir hier bei uns im Büro ein paar Hunde hätten. Naja, vielleicht irgendwann. Ich komme zu dir, Petra. Du? Du bist nämlich mentale Ersthelferin, zertifizierte mentale Ersthelferin bei euch im Betrieb. Was heißt das denn genau? Also wenn ich mal einen Sprung nach vorne machen darf, für uns ist es immer wichtig, dass die Mitarbeiter sich bei uns wohlfühlen. Und dann hatten wir eben einen Fall, dass wir gemerkt haben, dass es einem Kollegen aber nicht gut geht. und wir die Zusammenleitschau viel mit Heike hatten. Wir wussten ja, dass sie Psychologin ist, dann war unsere Idee, ihm anzubieten, ob er mal mit der Heike sprechen möchte, was los ist, dass er Kontakt kriegt. Und dann sind wir auf die Heike zugegangen und die Heike hat dann gesagt, ja, mache ich gern und pass auf, es gibt eine Ausbildung zum mentalen Ersthelfer, wäre das was für dich? Und da habe ich mir das zu überlegen, dachte ich, ja. und hab's mit der Heike abgeklärt, was es denn heißt. da ich ja jemand bin, der gern redet und gern mit Menschen zusammen ist und mich eigentlich immer interessiert, wie es den anderen geht, dachte ich, ja klar, das ist wichtig, das mache ich. Und ja, so sehe ich auch meine Aufgabe zu versuchen zu schauen, wie geht es unseren Mitarbeitern und dann auch einen Kontakt herzustellen, ja, von mir aus zur Heike oder zu jemand anderem.

Max Herrmannsdörfer: Also zumindest, dass man schaut, wie sind die heute drauf? Ich gehe auf sie zu oder sie können auch kommen. Einen Fall hatten wir, da ist einer mal aktiv auf mich zugekommen, sagt, komm wir laufen jetzt eine Runde. Mir geht es jetzt gerade schlecht. Ich muss jetzt hier lastlos werden. Das sehe ich so als meine Aufgabe. Aber das kann ja schon helfen, Also einfach ein Gesprächsangebot zu bieten. Allein das kann ja schon dazu beitragen, dass es gar nicht erst zu einer psychischen Erkrankung kommt, sondern wenn man sich Probleme erstmal runterreden kann. Heike, du nixst schon. ist vermutlich auch das, was mit dieser Ausbildung auch erreicht werden soll. Natürlich. mal, wir haben Erstehelfen. Jedes Unternehmen braucht Ersthelfer. Du kannst in ein Unternehmen kommen, fragen, gibt es einen Ersthelfer? Alle so, ja klar, ich bin Ersthelfer. Ein Ersthelfer muss nicht ein Arzt sein, sondern der ist der erste. Niederschwellige Kontakt, der da draufguckt und sagt, der Schnitt geht bis auf die Finger runter, da sehen wir Knochen, da müssen wir jetzt einen Arzt rufen. So und der mentale Ersthelfende, das ist übrigens verpflichtend, einen Ersthelfenden zu haben. Auch das Handwerk braucht Ersthelfende. So bei dem mentalen Ersthelfenden, so, aber wir brauchen doch ein niederschwelliges Angebot. Wir brauchen was, wo ich hingehen kann, wo ich aktiv, so wie jetzt bei Peter, da läuft mir direkt wieder. Es wird angenommen, weil genau das ist es. Ich habe ein Thema, weiß nicht wohin, sich bei einem Therapeuten zu melden, bei einem Psychologen zu melden. Das ist für viele so ein ganz großer Schritt. Habe ich aber jemand im Unternehmen, ich gucke so zur Petra, weiß ich, da ist jemand, der offen ist, der nicht direkt sagt, ja komm, hintern zusammen, dann wird das schon, sondern der sagt, ja klar, lass laufen, lass hören. Und ich kann das da lassen. Dann ist das ein unglaublich großes Geschenk für den Menschen und fürs Unternehmen. Und eben auch dieses aktiv drauf zugehen und zu sagen so und ich sehe du bist heute anders. Ich sehe da passt was nicht. Das ist ein großes Geschenk. Und zu wissen, unabhängig davon, ob ich jetzt eine Krise habe oder nicht, zu wissen, in meinem Unternehmen ist jemand, da darf ich hin, wenn was ist. Wie schön kann also jetzt mal so unter uns dreien. Wie schön kann es anders zu wissen, da ist jemand und da kann ich einfach hingehen. Und der nimmt mich wertfrei. Der steht nicht.

Max Herrmannsdörfer: Ja, aber du musst doch mal oder da musst du kündigen oder dann musst du das machen. Sondern der hört sich das an. Ist mit seiner ganzen Aufmerksamkeit bei mir. Das ist schon mal der erste Schritt. Mehr ist es nicht. Man muss es natürlich auch kommunizieren können an sein Team und an die Mitarbeitenden und schauen, dass es wirklich auch so wahrgenommen wird als ehrliches Gesprächsangebot. Ich glaube, das ist dann gar nicht so einfach. Gerade wenn man wenn man wenn man so was neue etabliert. Peter, wie lange habt ihr? jetzt diese offizielle Stelle als mentale Ersthelferin bei dir schon? Heike, letztes Jahr. Letztes Jahr. Letztes Jahr. Seit letztem Jahr. Okay. Wie habt ihr das euren Mitarbeitenden kommuniziert? Gab es da irgendwie mal einen Aushang? Info, Mail oder wie macht man sowas? Also wir haben, ich habe es vermailt und wir haben so einen Bildschirm, wo wir einfach die Infos an den Mitarbeitern meiden. weiterreichen, alles Mögliche, was wir mitteilen möchten. Und da ist es drauf kommuniziert. wir haben jeden Morgen früh immer so eine kurze 5-Minuten-Besprechung, jeder Sachbearbeiter mit seinen Mitarbeitern. Und da haben sie es auch nochmal kommuniziert. was auch eine Idee von der Heike ist, finde ich voll schön, dass man eben zum Beispiel einmal im Monat immer was macht, so ganz kurz nur oder wöchentlich was macht und das ist so das nächste, was ich dann etablieren will. Immer wieder so in Erinnerungsrufen. irgendwelche kurzen Austauschgespräche, Workshops? Nein, einfach so kurze Gedanken oder ein Bild oder so. Dass es die Stelle gibt? Genau, nicht nur so, es die Stelle gibt oder so, so, hey, heute ist Montag, schön, dass du da bist, pass auf dich auf, irgend sowas Kurzes. Und immer wieder was anderes, das man es gern liest und einfach immer in Erinnerung bleibt. Würd jetzt, glaub ich direkt, ist was zu ergänzen, weil das ist so diese, also man könnte da direkt vielleicht ein Beispiel aus einem anderen kleinen Betrieb. Wir haben 20 Mitarbeiter und das kann man sowohl nach oben und unten mit ändern. Die haben einen Motivationsmontag, weil du gerade sagtest, die haben einen Momo sozusagen, einen Motivationsmontag. Das ist

Max Herrmannsdörfer: sucht man sich raus, der erste, der zweite, der dritte Montag eines Monats. Und an diesem Montag wird immer eine E-Mail verschickt. Eine E-Mail, da ist ein Bild drin, da ist so wie du sagst, so ein Achtsamkeitsimpuls drin. Da muss niemand was mitmachen. Ich kann die auch sehen, ich kann sie direkt wegschütteln, also kann sie direkt in digitalen Mülleimer räumen. Das Schöne ist, dass die sich darüber austauschen. Das Schöne ist, dass die ins Gespräch kommen untereinander. Mentale Erste Hilfe ist ja auch Prävention. Das heißt, wenn ich weiß, ich darf darüber reden und wenn ich weiß, ich darf einfach so sein. Und die anderen wissen das auch. Dann ist es so viel leichter und es macht so viel Sinn. Und das ist ja klar, muss es vorbereitet werden. Klar muss sich jemand drum kümmern. Keine Frage. Das ist immer Arbeit. Und trotzdem läuft es doch irgendwann. Und das Schöne in dem Unternehmen ist, dass jetzt letztens die ersten kamen, die gesagt haben, ich habe auch eine Idee für den Momo. wo ich dann irgendwie dachte so, guck mal, es läuft von alleine, oder? Also das ist doch das, was wir auch in den kleinen Betrieben erreichen möchten, dass die ein Team sind und jeder bringt was zu diesem Motivationsmonatag zum Beispiel mit. Ihr könnt auch einen Freitag machen, also einen Freitag, wo man dann sich über irgendwas freuen kann. Auch das ist ja mentale Gesundheit. Auch eine coole Idee und coole Impulse. Bin ich gespannt, was ihr dann bei Dietmeier und Harsch? Ich weiß ja, ihr seid ja generell als Unternehmen schon sehr, sehr, sehr fortschrittlich und sehr darauf bedacht, eure Mitarbeitenden mitzunehmen in Prozesse und zu schauen, dass da einfach eine gute Kommunikation herrscht. bist du seit letztem Jahr offiziell die mentale Ersthelferin. Hast du das Gefühl, dass sich da bei euch im Team irgendwas verändert? Wie geht es eurem Team mental? Also, mentale Ersthilfe hat ja viel mit Kommunikation zu tun. das ist uns wichtig und ich merke auch, dass wir da immer kleine Fortschritte machen in der Kommunikation und dadurch, sage ich mal, das Team, wie man es so nennt, die Mitarbeiter oder die Kollegen auch immer besser. Wichtig ist ja eigentlich so, dass die morgens Lust haben,

Max Herrmannsdörfer: zu arbeiten oder zu kommen. Ich glaube, die meisten im Handwerk haben schon Lust auf das, was sie tun. Und wenn man diese Kommunikation, wenn man aufeinander aufpasst und da Wert drauflegt und auch die Geschäftsleitung da Wert drauflegt, dann ist das schon eine Veränderung, denke ich, wo man mitkriegt. kann mich vielleicht nicht so gut ausdrücken, aber ich hoffe, ihr versteht mich. Doch, ich würde da gerne zu einem Punkt kommen. Das haben wir in dem Vorgespräch mal angesprochen. Wir haben jetzt gesehen, okay, ihr habt einen Bürohund, das trägt schon mal zu mentalen Gesundheit zu bei. Das ist schon mal ein guter Punkt. Aber du hast auch erzählt, ihr habt eine Viertagewoche bzw. bietet das euren Mitarbeitenden an. Auch das kann ja komplett dazu beitragen, dass sich die einzelnen Mitarbeiterinnen ihre Zeit flexibler einteilen können. da einfach schauen können, was habe ich für persönliche Bedürfnisse an meiner Arbeitszeit und mein Arbeitgeber gibt mir dann die Möglichkeit, daran auszurichten. Also auch das ist ja glaube ich schon ein Punkt, wo ich sage, da wird auf die Mitarbeitenden Wert gelegt. Naja, das schon zu wichtig, weil man unterschätzt es vielleicht auch manchmal, was man im Handwerk an Stress hat. Und wir haben auch gemerkt, die älter die Mitarbeiter werden, desto schwerer fallen in manche Sachen. Wir haben ja 24 Stunden Notdienst und je älter die werden, desto schwieriger wird das für die auch im Kopf. Und seit die die Möglichkeit haben, dass die vier Tage Arbeit und dann haben die drei Tage, wo sie sich wieder mental auch wirklich mental erholen können, ist das viel viel besser für die. Super. Also das ist uns richtig, richtig wichtig. Heike, hast du aus deiner Praxis noch weitere Beispiele, was Unternehmen etablieren können, mentale Gesundheit zu fördern? Ja, also klar, da gibt es immer ganz viele Möglichkeiten. Die Frage ist, will ich was kurzfristiges, was einmaliges machen? Will ich was langfristiges machen? Will ich erst mal darauf aufmerksam machen? Das sind ja ganz unterschiedliche Sachen, was jetzt...

Max Herrmannsdörfer: Was ich tatsächlich total schön finde, ist, dass manche so die Arbeitssicherheit mit der mentalen Gesundheit verknüpfen und wie so ein Zirkeltraining gemacht haben. Das klingt jetzt erstmal ein bisschen verrückt. Aber dass die wirklich sagen, wir machen nicht mehr so klassische Unterweisung, sondern wir machen das in Form, also ich war daran beteiligt, wir machen das in Form eines Zirkeltrainings. Und da ist eben immer das Thema mentale Gesundheit mit dabei. Da ist immer ein Thema mental. mit dabei, sei es jetzt, dass es was zum Thema Selbstfürsorge geht, sei es, dass es was über einzelne Erkrankungen geht, sei es, dass es mein kurzes Quiz ist, sei es, dass es mein kurzer Film ist, den Sie sich angucken, auch gemeinsam oder über den Sie nochmal sprechen. Das ist zum Beispiel eine Sache, die man gut machen kann. Man kann an so einem, wenn man eine Betriebsfeier macht zum Beispiel, ein Sommerfest oder ein Familienfest, auch da kann man ja eine Aktion machen zum Thema mentale Gesundheit. Was ich immer auch für kleine oder mittelständische Unternehmen lohnt oder auch mal nachzufragen, was Krankenkassen auch noch mit unterstützen oder wer bei welcher Krankenkasse ist, was da angeboten wird. Wir haben verschiedene... Also ich spiele sehr gerne und wenn ich mit Unternehmen was zusammen mache, die immer das... Dann müssen die leider auch immer ein bisschen mitspielen. Was dazu führt. Also wirkliche Spiele spielen tatsächlich. Spiele, wirkliches Gamification in der mentalen ersten Hilfe. Also ich finde, das ist ein sehr schweres Thema und das muss mit viel mehr Leichtigkeit betrachtet werden. Und wenn man jetzt im Handwerksbetrieb, das erleben wir zumindest, wenn wir dann denen sagen, so ihr müsst jetzt was für die Psyche tun, dann kommt da wirklich ein, dann klappen denen die Augen so nach hinten weg und die denken, oh jetzt die Blondine schon wieder. Weißt du, das ist schwierig. Und wenn man dann aber so ein bisschen von hinten und dann das sehr leicht formuliert, die fest, das macht Spaß, das ist schön. Und in dem Moment, wo ich lachen kann, in dem Moment, wo ich mit mir selber über mich und mit anderen lachen kann, habe ich ganz viel erreicht. Und deshalb sind ja Spiele, das ist immer so ein Spiel. Aber dann nennt es Gamification, hat ein klügeres Wort. Aber letztendlich geht es genau darum, ein Quiz zu machen, einen Dally-Click zu machen, einen Rätsel zu machen und dann eben auch

Max Herrmannsdörfer: vielleicht daraus mit QR-Codes eine Rallye zu machen. Das haben wir jetzt in einem Unternehmen zu einer Familien-, zu einem Familientag. Die haben jetzt so QR-Codes überall im Unternehmen und auf dem Gelände. Unternehmen ist ja dann aber eher so auf dem Gelände. Und die kann man so abscannen und dann steht da eine Frage, eine Übung, dann wird die gemacht und dann kriegt man, wenn man die gemacht hat, kriegt man nächsten Punkt, wo man hingehen kann, so bisschen wie Geocaching im eigenen Unternehmen. Zum Thema mentale Gesundheit, das finde ich ja ganz klug. Ok, auch das interessant. Kriegt man da bei euch Infos zu, wenn sich jetzt Unternehmen dafür interessieren, die sagen, ja, ich mache bei mentaler Gesundheit noch nicht so wahnsinnig viel. Sowas klingt aber spannend. was würde ich gerne mal ausprobieren. Was sind da die richtigen Anlaufstellen? Also zum einen kann man sich, kann man ja überlegen, was will ich haben? Also was will ich im Unternehmen haben? Grundsätzlich mentale Ersthelfende sind immer die, die das dann letztendlich im Unternehmen umsetzen. Wir bieten die Ausbildung an. Ja klar. sind 16 Lehrenheiten, ist online, ist mit einer Lernplattform, all das geht. Natürlich findet man uns auch auf LinkedIn. Wir bieten auch immer mal ein LinkedIn Live zu dem Thema mentale Gesundheit betrieblicher Kontext an und, ähm, was gar nicht, darf ich hier überhaupt zur Werbung machen? Ich mach jetzt überhaupt nichts. Du bist vom Arbeitsschutzuniversum und da findet man auch die Infos schon. Genau, findest du alle Infos dazu und genau, da findest du uns und es gibt noch eine Seite. mentala-erstehelfer.de da findest du dann die nächsten Kurse und alles was da ist. Jetzt habe ich so viel Werbung gemacht, ich weiß gar nicht ob das erlaubt war. Das ist völlig erlaubt. Hey, alles was hilft dieses Thema in den Vordergrund zu rücken und da einfach eine Sichtbarkeit, eine Sensibilisierung zu schaffen, da bin ich voll dabei und unterstütze ich voll. Von daher nehmen wir natürlich auch so eine kleine Werbung mit und es ist ja wirklich so. Ja, dann ihr sich bei uns melden, klar. Ich habe, bevor der Thomas Dietenmaier mir davon erzählt hat, dass es mentale Ersthelfer im Unternehmen gibt bei euch, das hatte ich auch nicht auf dem Schirm. Jetzt bin ich zwar nicht im Handwerk, ich arbeite nicht in einem Handwerksbetrieb, trotzdem rede ich tagtäglich mit Menschen aus dem Handwerk aus verschiedenen Branchen. Aber das Thema mentale Gesundheit ist tatsächlich sehr selten mal irgendwo auf dem Tisch. Von daher, ich glaube einfach, ist ein riesiges Thema.

Max Herrmannsdörfer: wo wir bisher nur einen ganz kleinen Teil von erreichen konnten. ja, deshalb drüber sprechen und erklären, erzählen, was gibt es für Möglichkeiten, die ich einfach umsetzen kann, die einfach nur ein Angebot, sag ich mal, an die Mitarbeitenden liefern. Ja, da kommen wir jetzt schon eigentlich fast zum Schluss. Petra, was würdest du sagen, was bringt diese Ausbildung, mentale Ersthelfer, Für dich persönlich, aber was bringt es auch für euch als Unternehmen, als Arbeitgeber? Ja, man macht sich dem Thema noch mal bewusster zum einen. Man kriegt Sicherheit und Ideen, was man machen kann. was ich super fand, wir haben da solche kleinen Szenen nachgespielt. Man hatte immer so Sorge, sagt man das Richtige oder sagt man nicht das Richtige, dass man da Sicherheit hat. Was darf ich sagen? Wie kann ich es formulieren? Stößt es dem anderen auf? Das will man ja auch nicht. Ja, super. Es bringt auch was für einen selber. Das heißt, wenn jemand mit einem Problem zu dir kommt, du weißt, wie kannst du darauf reagieren? Es ist nicht so, dass du eine Therapiesitzung machst, du vermittelst dann zur Not. Nee, nee. Ich bin nur der Ansprechpartner. Und wenn man mit mir rede, will gerne. ich gucke halt immer, wie ich am Anfang schon gesagt habe. Wie ist einer drauf? Dann rede ich mit ihm. Geht es dir nicht so gut? wenn es dann so weit wäre, dass man eine Therapie sucht, kann man ja Heike anbieten. der arbeiten wir super gern zusammen oder jemand hier vor Ort. ja. Super, wirklich sehr, sehr schön, dass es bei euch so etabliert wurde und dass es dann auch genutzt wird, wenn es denn tatsächlich akut ist bei Mitarbeitenden oder bevor es akut wird. Wir wollen ja gar nicht erst dazu kommen, dass es akut wird. Heike, aus deiner Sicht, du begleitest viele Unternehmen. Was würdest du dir wünschen zum Thema mentale Gesundheit, speziell vielleicht im Handwerk? Speziell im Handwerk würde ich mir wünschen, dass es einfach Tagesgeschäft ist. Also dass es weg aus dieser Schmuddelecke, weg aus dem Graukommend hin zu einem bunten

Max Herrmannsdörfer: normalen Thema wie welcher Kunde hat angerufen, welche Muffe brauche ich, welches Rohr brauche ich, dass das einfach so ein Tagesthema wird. Das wäre mein großer Wunsch und das mit einem Lächeln. Also am liebsten mit einem schillernden Lächeln an dieser Stelle. Das ist mein großer Wunsch und ich bin mir sicher, dass wir ganz kurz vor diesem Durchbruch stehen. Das Thema Gesundheit an sich und die Mitarbeiter in fit halten, das habe ich schon den Eindruck, das wird immer, immer wichtiger. Und das ist ganz klar für Unternehmen. Hey, ich muss meine Mitarbeiter körperlich fit halten. Das ist Standard. Jetzt muss noch kommen, ich muss ja auch mental fit halten können. Und wenn wir das schaffen, das in Einklang zu bringen, da auch die mentale Gesundheit mit in das betriebliche Gesundheitsmanagement zu integrieren, glaube, dann sind wir einen Schritt weiter. Total. Das ist einfach ein Teil unseres Körpers, der dazugehört. Ja, dann würde ich sagen, wir schließen jetzt erst mal ab. diesen Podcast. Wir können da gerne im Nachhinein auch nochmal eine Folge zu machen. Vielleicht, wenn bisschen Zeit vergangen ist und wenn noch mehr Unternehmen sich auch da in diesem Bereich engagieren und diesen Bedarf erkannt haben. Ich danke euch beiden ganz herzlich, dass ihr zu Gast wart hier in der SHK Show. Vielen Dank Heike, vielen Dank Petra. Euch beiden alles Gute weiterhin und viel Spaß und Erfolg bei dem, was ihr tut. Danke euch. Vielen Dank. Tschüss. Tschüss. Ciao. Das wars mit der SHK Show. Dir hat diese Folge gefallen? Dann abonniere diesen Podcast, keine Folge mehr zu verpassen. Wir freuen uns auch über eine 5-Sterne-Bewertung bei deiner Podcast-Plattform. Dieser Podcast ist eine Produktion der Handwerker Radio GmbH. Weitere Informationen findest du unter www.handwerker-radio.de

Max Herrmannsdörfer: Diese Folge wurde unterstützt von SI, dem Fachmedium für SHK-Unternehmer.

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