#139 Daniel Föst: SHK-Handwerk als Schlüssel der Wärmewende

Shownotes

Frischer Wind im SHK-Handwerk! In dieser Folge der SHK-Show haben Max Herrmannsdörfer, Max Döller, Chefredakteur der Si, und Frank Muck, Redaktionsleiter der Deutschen Handwerks Zeitung, einen spannenden Gast am Mikrofon: Daniel Föst, den neuen Hauptgeschäftsführer des Zentralverbands Sanitär Heizung Klima (ZVSHK). Der ehemalige FDP-Bundestagsabgeordnete erzählt, warum er nach Jahren in der Politik ins Handwerk gewechselt ist – und was ihn an seiner neuen Aufgabe reizt. Gemeinsam sprechen sie über die großen Baustellen der Branche: zu viel Bürokratie, zu wenig Fachkräfte und jede Menge politische Regelungen, die oft an der Praxis vorbeigehen.

Im Gespräch wird schnell klar: Daniel Föst will Dinge anpacken. Er möchte das Handwerk politisch stärker hörbar machen, bürokratische Hürden abbauen und den Betrieben wieder Luft zum Arbeiten geben. Neben seiner Vision für die Zukunft des SHK-Handwerks geht es um ganz konkrete Themen – von der Nachwuchsgewinnung über Digitalisierung bis hin zur Rolle des Handwerks bei der Energiewende. Sein Ziel: weniger Papierkram, mehr Machen – und ein deutliches Signal, dass ohne das SHK-Handwerk keine Wärmewende gelingt.

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Max Herrmannsdörfer: SHK Show. Der Podcast für das SHK-Handwerk. Herzlich willkommen zu einer neuen Folge der SHK Show. Mein Name ist Max Hermannsdörfer und wir nehmen heute in einer ganz neuen Konstellation auf. Mir zugeschaltet sind meine Kollegen Max Döller, Chefredakteur der SI und Frank Muck, Redaktionsleiter der Deutschen Handwerkszeitung. Hallo Max und Hallo Frank. Hallo, grüß dich Max. Hallo in die Runde. Ja unser Gast, der ist noch relativ frisch in der SHK-Branche, so formuliere ich das jetzt mal. Er ist seit Anfang September neuer Hauptgeschäftsführer des Zentralverbands Sanitär, Heizung, Klima. Wir sagen herzlich willkommen Daniel Föst. Hallo. Servus zusammen. Hallo Daniel. Hallo. Daniel, bevor wir über die wichtigen Themen im SHK-Handwerk sprechen. Du bist neu in der Branche. Stell dich doch gern einmal unseren Hörern und Hörerinnen vor. Was muss man über dich wissen? Wo fangen wir an? Mama ist private, ich bin kurz vor den 50, verheirate zwei Kinder, lebe in München. Familie ist für mich ein ganz, ganz hohes Gut, ein ganz wertvolles Gut. Bevor ich Hauptgeschäftsführer des ZVSAK wurde, ich 7,75 Jahre im Bundestag. Davor war ich selbstständiger, also Unternehmer in der Kommunikationsbranche. Und davor war ich im Möbelhandel und davor war ich im Kindergarten. Das ist in short bin ich das. bin in Bayern. Qua Geburt und Lebensmittelpunkt, aber jetzt für den ZV in Berlin und in Sacklaugus-Himmelborn. Hast du aber in deiner Vergangenheit schon einiges erlebt? Wenn ich so denke, von Kindergarten über Möbel bis hin jetzt zur Verbandsarbeit. Wird nicht langweilig? Ja, das ist richtig. Ich komme wirklich hardcore vom Dorf, 900 Einwohner und bin dann nach dem Abitur erst mal nach Hamburg, da eine Lehre zu machen, einen Möbel-Einzelhandel. Und dann bin ich studieren gegangen.

Max Herrmannsdörfer: Es macht mir schon Spaß, wenn sich Sache ende, wenn es Abwechslung gibt, wenn man neue Herausforderungen hat. Neue Herausforderungen, Stichwort. Du bist seit dem 8. September Hauptgeschäftsführer beim ZVSHK. Wir nehmen heute auf am 8. Oktober das zur Einordnung. Genau ein Monat ist also rum. Wie war der erste Monat für dich? Ja, war gut. Also ich bin noch nicht weggerannt. Nein, es ist spannend. Es ist also mit den Themen bin ich durch meine Arbeit im Bundestag am Rande vertraut. Aber es ist durchaus interessant zu erleben, wie ausdifferenziert die Branche ist, wie vielschichtig die Branche ist, wie viel Ebenes gibt, wie viel Themen es gibt und tatsächlich auch wie viel Themen und Aufgaben der Zentralverband Sanitär, Heizung und Klima bearbeitet. Also es war ein sehr spannendes, ein sehr spannender erster Monat. Ganz viel Input, Kopf auf und gib ihm und steck rein. Aber es hat sehr viel Spaß gemacht. Wie viele Hände hast du in der Zeit geschüttelt? Keine Ahnung. Es ist jetzt schon auch Teil meiner Aufgabe zu beginnen, überall vorzustellen, hallo, ich bin der Neue, unsere Fachverbände, die Landesverbände zu besuchen, aber auch in den Ministerien, in den Bundestagsbüros vorstellig zu werden, unsere Bundesfachausschüsse zu besuchen, unsere verschiedenen Gewerke zu besuchen. Also ich war jetzt wirklich... viel unterwegs. Ich bin gerade in Berlin, werde nachher dann ins Wirtschaftsmuseum gehen und danach nach St. Augustin fahren. Über die Rolle der Politik, da sprechen wir jetzt gleich drüber. Da übergebe ich mal an den Frank. Ja, wenn man aus der Politik kommt, ist man ja ein bisschen praxisfern. Ich bin jetzt auch nicht unbedingt der beste Handwerker als Journalist, aber auch gerade Politiker stehen ja immer ein bisschen im Gegensatz zur Praxis. Was hat dich denn mit dem SAK-Handwerk? überhaupt verbunden oder gab es da überhaupt irgendwas, was sich damit verbunden hat? Ich muss da kurz in zwei Ebenen antworten. Ich halte es tatsächlich wirklich ein Problem und ich habe es auch erlebt, dass die Politik sich immer mehr einkapselt. es ist wirklich schwierig als Abgeordneter und für Abgeordnete. Man beginnt am Anfang wirklich mit großen Imladen, großer Begeisterung. Ja, und ich nehme das alles mit und komm Leute, sagt mir und für euch gehe ich nach Berlin und wir ändern die Welt. Aber je länger man in diesem Betrieb steckt, desto mehr fängt man an sich abzukapseln.

Max Herrmannsdörfer: Und das ist tatsächlich ein Problem, das habe ich auch erlebt, aber da muss man konsequent dagegen halten. Und das zweite, ich habe wie gesagt, ich habe für meine Fraktion, habe ich eigentlich Bau und Wohnen gemacht und über Bauen und Wohnen die Gebäudeenergie und so ist auch der Kontakt zum Zentralverband entstanden. Also über dieses epochal gescheiterte Heizungsgesetz, aber auch über die Frage, wie machen wir unseren Gebäudebestand zukunftssicher demografiefest, Stiefpunkt Pflegebad etc. Und da gibt es tatsächlich Bührungspunkte. Meine tatsächliche handwerkliche praktische Arbeit, liegt in meiner jungen Erwachsenenzeit, da habe ich Möbel ausgeliefert und Küchen aufgebaut. Das ist jetzt echt 25 Jahre her. Jetzt sagt man ja der Politik insgesamt einen starken Gegensatz zu den Verbänden zur Organisation nach. Also klar, Lobbyarbeit in Berlin wird natürlich ständig gemacht. Aber wie siehst du da den Seitenwechsel von der Politik in den Verbandsebenen? Ich muss vorne wegschießen. Meiner Wahrnehmung nach ist alles politisch geworden. Das geht bei den Handwerkerparkplätzen in der Kommune los. Über Bauordnungen auf Landesebene bis zum Heizungsgesetz auf Bundesebene bis zum gebaute Richtlinie auf europäischer Ebene. Alles ist politisch geworden. Und meiner Wahrnehmung nach möchte der Zentralverband Sanitärheizung und Klima auch etwas stärker politischer werden. Weil wir haben gemerkt, dass im Heizungsgesetz, das hat sich so weit entkoppelt von dem, was sinnvoll ist und vor allen auch in der Kommunikation, war es eine derartige Katastrophe, dass man jetzt auch schaut, dass man politischer auftritt. Und das war eine der Punkte, die ich mitgebracht habe im Bewerbungsverfahren und in Hauptgeschäftsführer, dass ich natürlich die Politik kenne. Man braucht ja nicht verschweigen, aber ich habe die Telefonnummern, ich kenne die Namen, man kennt sich. Ich weiß, wie es läuft. Ich habe mal doziert an der Frisienius Hochschule politische Führung. Da war meine erste Vorlesung immer, Gesetzgebungsprozess, wie er bei Wikipedia steht, wie er tatsächlich in unseren Grundgesetz organisiert ist, und der Gesetzgebungsprozess, wie er tatsächlich stattfindet. Das sind unterschiedliche Prozesse. Da ist es sehr wichtig, dass man ein gewisses Insiderwissen mitbringt. Das hat mir im Bewerbungsgespräch nicht geschadet.

Max Herrmannsdörfer: Ich würde jetzt mal kurz interessieren, nur aus deiner politischen Sicht, wie hast du jetzt den ZVSAK in der Lobbyarbeit dann, wie ist du noch in der Politik wahrgenommen? Wie sind die aufgetreten, der Verband? glaube, war ja sehr, viel Arbeit da schon in den letzten Jahren immer wieder von Verbandseite notwendig. Was ich wirklich wertzuschätzen gelernt habe, ist die unaufgeregte, praxisorientierte, pragmatische Art. haben also gerade im Bereich wo ich aktiv war, hast du die Mieterschutzbund, da du die Vermieter, da knallt ständig aufeinander. Aber der Zentralverband, war immer sachlich, immer ruhig, immer am Thema organisiert und hat auch immer gesprochen für die Verbraucher, für die Investoren, für die, die die Heizung modernisieren müssen, für die Bürgerinnen und Bürger. Das war tatsächlich sehr angenehm. Und jetzt muss ich mal sagen, auch als Abgeordneter habe ich gewusst, Die großen Herausforderungen unseres Landes, Kampf gegen den Klimawandel, demografischer Wandel, altersgerechtes Wohnen, ohne das SAK-Handwerk wird es nicht klappen. Also ohne die Handwerker werden wir an diesen Herausforderungen scheitern. Und da war der Austausch wirklich immer sehr gut und vor allen Dingen immer sachlich. jetzt müsste ich mich bei meinem Arbeitgeber bedanken. Also vielen Dank dafür. Das ist einfach ein ganz gutes Stichwort. Du machst da eine gute Brücke zu deinem neuen Arbeitgeber. Es klingt jetzt so, du hast den ZVSHK immer als sehr soliden Verband wahrgenommen, immer sehr klar in der Kommunikation, sehr ehrlich. Hat das dann tatsächlich so deinen Wunsch bestätigt, mal beim ZVSHK die Führung zu übernehmen als Hauptgeschäftsführer? Wie lief dieser Prozess? War es tatsächlich ein Bewerbungsgespräch, ein Bewerbungsverfahren? Also ich hatte angefangen im Juli tatsächlich als Dienstleister, als Auftragnehmer. für den Zentralverband in der politischen Kommunikation zu arbeiten. Das gehört soweit auch dazu. Da, wo mit Fachpolitikern der ZV sehr präsent und sachlich war, gibt es trotzdem noch genug Abgeordneten, denen man erklären muss, was ZV-SHK bedeutet. Was SHK bedeutet, welche Rolle dieses Handwerk spielt. Da gibt es tatsächlich noch Aufgaben, wo wir stärker in die Breite gehen müssen. Ich habe im Juni, Juli und August für den ZV die politische Kommunikation als Auftragnehmer in Berlin gemacht.

Max Herrmannsdörfer: Ja, dann hieß es, suchen einen neuen Hauptgeschäftsführer. Da habe ich gesagt, ja, hallo, lass uns drüber reden. Und dann hatten wir, das kann man ja sagen, dann hatten wir die üblichen mehrere Gesprächshunden und irgendwann hieß es dann, okay, wir können es uns vorstellen, wenn du Bock hast. Ich habe gesagt, ja, ich Bock, habe meine Frau gefragt und dann haben wir einen Vertrag gemacht. So einfach kannst du dann sein. Ja, zwischendrin hat es sich nicht so einfach angefühlt. Aber es hört sich so einfach an bei dir. Jetzt würde ich gerne ein bisschen auf die Verbandsarbeit kommen. Ich habe in einer Mitteilung vom ZVSAK gelesen über dich. allen Funktionen verband in ein roter Faden das Interesse daran, Strukturen zu verbessern, Menschen mitzunehmen und Lösungen zu finden. Wie möchtest du nun deine Aufgabe als Hauptgeschäftsführer beim ZVSAK anlegen? Für was stehst du und was möchtest du bewegen? Vielleicht kannst du uns da mitnehmen. Das ist sehr großes Thema. Zwei Prämissen vorneweg, die sind mir wichtig vorzuwählen. Die politische Arbeit ist nur ein kleiner Teil meiner Aufgabe beim ZVSAK. Der Zentralverband hat ja viele Aufgaben, Berufsbildungswerk, Die Messe, verschiedene Gewerke, Normung. Wir sind hier übrigens auch gerade im DIN-Haus, bin gerade beim DIN-Institut. Also der ZVSAK hat neben Politik viele andere Aufgaben. Das ist der eine wichtige Punkt. Und der zweite wichtige Punkt, ich habe schon das Gefühl, dass die SHK-Branche vor einem Umbruch steht. durch den Technologiewechsel in der Heizung, aber auch durch neue Herausforderungen im Sanitärbereich, dass wir tatsächlich eine Konsolidierung sehen, einen Umbruch sehen und neue Strukturen sehen. Und das ist das Wichtigste, was der Zentralverband auch leisten muss, diesen Umbruch, diesen Strukturwandel mitzubegleiten. Den Mitgliedern, den Mitgliedsunternehmen, aber auch den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, die Tools an die Hand zu geben, die sie brauchen, Stichwort Digitalisierung, auf die politischen Rahmenbedingungen einzuwirken. die uns ein gutes Arbeiten ermöglichen, Stichwort Heizungsgesetz, und generell bei der Normandorf aufpassen, dass es nicht noch komplexer wird. Das sind die großen Linien. Wir wollen es für unsere Mitglieder einfacher machen, erfolgreicher SRK-Unternehmer zu sein. Das ist aber die große rote Linie. Das war jetzt schon so reingespielt, jetzt in das Thema Herausforderungen und Schwerpunkte. Was mich vielleicht noch interessieren würde, dein Stil oder wie ist deine Herangehensweise

Max Herrmannsdörfer: Wie du deine Aufgaben bewältigst, es da irgendwas, was dich auszeichnet oder was so ein Merkmal ist von dir? Ich bin jetzt in der Phase, ich muss noch lernen. Das kann ich nicht wegleugnen. Ich sitze jeden Tag mit unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern zusammen, mit den Referenten. Ich besuche die Unternehmen, ich besuche die Fachverbände. Was erwartet ihr an Politik, an Rahmenbedingungen für das SAK-Handwerk? Was sollen wir leisten? Also ich sammle gerade Wissen auf. Und dieses Wissen strukturiere ich. Ich habe so ein dickes Hausaufgabenbuch. Da kommen die verschiedenen Aufgaben rein. Und dann entwickeln wir, und das ist vielleicht ein Punkt, der mir wichtig ist, dann entwickeln wir in Ruhe und unaufgeregt eine Strategie. Ich glaube, der Zentralverband muss sich fokussieren. Wir machen gerade wirklich sehr, sehr, sehr viel. Wir sind in sehr vielen Gremien, in sehr vielen Organisationen, in sehr vielen Normungen. Ich glaube, wir müssen uns stärker fokussieren. Was mir wichtig ist, wir müssen auch stärker, ich habe es vorhin schon erwähnt, die Digitalisierung im Handwerk vorantreiben. Noch ist die Auftragslage sehr gut. Aber ich nehme schon wahr, dass der Druck von allen Seiten kommt. Neue Marktteilnehmer, neue Rahmenbedingungen, neue Qualifizierungsnotwendigkeiten. Und da werden wir liefern müssen als ZV. Ich würde ein bisschen weg vom Verband, eher bisschen direkt in die Branche hineinleuchten und ein bisschen auf die wirtschaftliche Lage eingehen. Wie würdest du die denn einschätzen? Also mit Badsanierung, wenn ich das sehe, wer das alles macht und mit, wer sich alles neue Heizung einbaut und so weiter. Würde ich sagen, müsst ihr doch vor Arbeit eigentlich umkommen, Beziehungsweise die Betriebe. Nein. Also wenn man sich anschaut, wie viel Heizungen saniert oder verbaut wurden in den letzten Monaten, dann ist es kein gutes Jahr. Da hatten wir deutlich schon bessere Jahre, sind vor allen Dingen, wenn man jetzt nicht nur das betriebswirtschaftliche der Unternehmen sich anschaut, sondern auch die große Aufgabe im Kampf gegen den Klimawandel. Wir sind weit davon entfernt, das zu verbauen, das wir verbauen können und das, wir verbauen müssten, modernisieren müssten bei Heizungssystemen. Ähnliches gilt auch im Sanitärbereich. Der Neubau ist immer noch mau im Hochbau und die Sanierungsquote ist auf ein epochales Tief oder ein episches Tief gesunken. Also wir haben da schon Themen vor uns, die, ja, weiß nicht, hier in Berlin regnet es gerade. Also man würde sagen, es sind Wolken am Himmel.

Max Herrmannsdörfer: Die Auftragslage ist noch okay. Die ist nicht gut, die ist nicht super, die ist noch okay. Die Betriebe haben noch zu tun, aber man sieht, wenn man ein bisschen in die Ferne schaut, dass da große Probleme auf die Branche zukommen. Dazu kommen neue Marktteilnehmer, diese großen Franchise-Systeme, diese großen Vereinfacher, die sich die Rosinen rauspicken. Ich weiß, ich darf gar nicht so sehr lästern, ich muss bisschen politisch korrekt bleiben, aber wir sehen schon, es gibt einen neuen Verteilungskampf, insbesondere ... beim Thema Heizung. Und darauf müssen wir reagieren. Wie erklärst du dir das, dass das so bisschen eingebrochen ist? das Thema Wärmewende bzw. Klimaschutz gerade keine Chance? Ich glaube, das ist common sense. Aber zumindestens ist es auch meine Meinung, die Diskussion das Heizungsgesetz war eine Katastrophe. Also das Heizungsgesetz der Ampel. Jetzt geht es ja wieder weiter mit der Diskussion das Heizungsgesetz. Also wirklich grundsätzlich festgestellt, wenn wir es mit dem Kampf gegen den Klimawandel ernst meinen als Gesellschaft, dann müssen wir was im Heizungskeller tun. das Heizungsgesetz inhaltlich, klar, das ist zu komplex und hast du nicht gesehen, aber inhaltlich, dass man sowas macht, war richtig. Aber die Art und Weise, wie man das gemacht hat, die Diskussion, wie man die Leute auf die Palmen getrieben haben, dass sich die regierungstragenden Parteien, und da war ich auch nicht unschuldig, sich nur noch über die Bildzeitung miteinander unterhalten haben, das war eine Katastrophe. Das hat diese Diskussion, Aufregung, Umness-Haltungsgesetz hat tatsächlich die Bereitschaft für den Klimawandel was zu tun in der Gesellschaft massiv geschwächt. Und das spüren wir jetzt, das baden wir jetzt aus. Und wenn es jetzt weitergeht, mir Wunsch anmerken darf, also Schwarz und Rot fangen an die Fehler zu wiederholen, die die Ampel gemacht hat. Jetzt gibt wieder eine Fraktionsvorsitzende der CDU, CSU im Bundestag hat jetzt wieder im Fernsehen zu Protokoll gegeben, ja das Heizungsgesetz muss weg, mein Landesvater Markus Höder sagt immer, die Förderung muss weg. Was wir brauchen ist Ruhe und Verlässlichkeit. Also man kann das optimieren, man muss es auch optimieren. Aber wir müssen endlich mal aufhören in diesen absoluten Ja-Nein-Schwarz-Weiß-Ebenen zu diskutieren, sondern das mal in Ruhe abarbeiten und zwar so, dass die nächste Regierung nicht wieder rangeht.

Max Herrmannsdörfer: Weil sonst kriegen wir nie... Sorry, ich bin jetzt weit ausgeholt von Ihrer Frage. Also der Punkt ist, das Heizungsgesetz hat massiven Schaden ausgelöst. Gar nicht wegen der Inhalte, sondern eher wegen der Art und Weise, die uns jetzt noch auf Füßen fallen. Da möchte ich ja mal kurz reingehen, Max, bevor du deine Frage stellst. Weil jetzt denke ich mir, du warst jetzt jahrelang in der Politik tätig. Du warst mit beteiligt bei diesen Prozessen rund das GEG, das Heizungsgesetz. Und jetzt sagst du, jetzt werden die gleichen Fehler wieder gemacht. Warum bringt das die Politik nicht hin, sich da mal zusammenzusetzen mit Experten, vielleicht auch zu sprechen und da wirklich mal ein tragfähiges Konzept zu entwickeln? Das ist jetzt eine Frage, wo ich mir denke, die haben unsere Hörer, die Handwerker und Handwerkerinnen, die Unternehmensinhaber, die fragen sich, warum schaffen die das in Berlin nicht? Ja, ich glaube, das Problem beim Thema Heizung oder beim Thema Heizungsgesetz, es ist einfach populistisch einfach. kann ganz einfach sagen, die in Berlin sollen den Heizungsköder in Ruhe lassen. Ich werde dann abgedruckt. Ich kriege da Titelseite, gehe mit in Reichweite, ich werde abgedruckt und ich habe vor allen Dingen auch Bürgerinnen und Bürger, sagen, genau. Dann kommen eben die ganzen Scharfmacher von ganz rechts oder auch bei uns in Bayern, die Freien Wähler, Hubert Aibanger, die dann nochmal draufgehen. Und dann kommt ein Reflex in der Politik, der bringt die Angst zum Ausdruck. Mist, wenn der das sagt, kriegt er meinen Wähler. muss ich das auch sagen. Da kann man lang drüber streiten, ob das sinnvoll ist. Ich hab da meine großen Zweifel. Aber das ist der Mechanismus, der grad funktioniert. Es ist ganz einfach, dieses Heizungsgesetz zu bewerten, eine Forderung aufzustellen und man kriegt jedes Mal Reichweite. Und ein Politiker, der nimmt Reichweite gerne mit. Also ist das alles populistisch irgendwie, wenn es dieses Thema geht? Ja schon. Also mir wäre es am allerliebsten, es äußert sich in der Öffentlichkeit gar niemand mehr. Wir setzen uns in einen Raum, völlig egal wie lang es dauert, Tage, Wochen, Monate. Und am Ende haben wir ein Gesetz, das das politische Ziel erfüllt, Kampf gegen den Klimawandel, das die Bürgerinnen und Bürger nicht überfordert, von dem die Praktiker sagen, ja, so können wir es machen. Und die Heizungsindustrie sagt, okay, Geräte stellen bereit, wir fangen an. Aber das passiert ja nicht, weil es einfach immer wieder an die Öffentlichkeit gezogen wird und immer wieder jetzt auch in den Spar-Debatten. Dann kommen auch falsche Zahlen.

Max Herrmannsdörfer: heißt plötzlich 17 Milliarden Euro für die Heizungsförderung, stimmt schlecht weg nicht. Es ist einfach immer wieder populistischer Reflex da, dieses Heizungsgesetz auszuschlachten und das schadet dem Heizungsgesetz. Ja, das hat jetzt von meiner Seite die Frage, was ich mir vorgestellt habe, also war wohl das Thema die 500.000 eingebauten Wärmepumpen pro Jahr, wie da der Standpunkt gewesen wäre oder die Sichtweise auf das GEG, also das, aber da war jetzt schon einiges dabei, aber es ist schon relativ heftig, wenn man sagt, wir wollen 500.000 einbauen. Das Handwerk richtet sich darauf aus, die Industrie richtet sich darauf aus, dass sie liefern kann und dann wird das abgewirkt. Kein Statement vom Habeck, wo er dann gesagt hat, es gibt falsche Informationen, dass Wärmepumpe im Altbau nicht geht und deswegen würden Wärmepumpe nicht verkauft werden. Wo ich sage, sind dann noch Argumente, die dem Fachmann sehr extrem weh tun. Ja, genau das ja das nächste. Dann fühlen sich Politiker berufen, Aussagen der Praxis zu treffen, die sie gar nicht treffen können. Weiß ich nicht. Wir hatten es ja vorhin. Ich bin jetzt ein Externer. Ich habe keine Lehre in einem unserer Gewerke gemacht. Ich habe noch nie eine Heizung eingebaut. Ich nähe mich zu einem Thema theoretisch. Und dann kann ich nicht sagen, ich weiß, wie es geht. Und im Altbau geht es immer. Und das ist nicht die Aufgabe der Politik. Die Aufgabe der Politik ist, die Rahmengesetzgebung zu machen. Und dann kommen die Praktiker und setzen es So wäre es eigentlich richtig. Und Einsatz zu den 500.000. Also die Zahlen variieren ja, aber wir brauchen so roundabout 19 Millionen Heizungsgeräte müssen saniert werden oder modernisiert werden bis 2045, damit wir CO2-neutral werden. 19 Millionen. Mit 500.000 im Jahr brauchen wir dafür 38 Jahre. Also auch dieser Habecksche Plan, der ist ja eigentlich auch schon nicht geeignet. Und je länger wir darum doktoren, desto sicherer wird wird die Gesellschaft an diesem Heizungsbesetz Dabei bräuchten wir Ruhe und wir im Handwerk könnten es. Und wir wissen auch, dass die Industrie die Kapazitäten hat. Machen wir es mal ein bisschen konkreter. Also der Wärmepumpenverband warnt ja davor, das Gebäudeenergiegesetz radikal zu reformieren. Speziell auch davor, den § 71, der ja bekanntermaßen so bisschen der Knackpunkt ist, zu streichen. Wie ist denn euer Standpunkt dazu?

Max Herrmannsdörfer: die Zweifel, ob man das Heizungsgesetz einfach streichen kann, rein juristisch, die sind berechtigt. Das einfach rauszunehmen, da wird man wahrscheinlich gegen unsere eigenen Klimaschutzgesetzgebungen verstoßen und vor allen Dingen auch auf europäischer Ebene kommt ja die europäische Gebäuderechtlinie, die ja auch Vorgaben macht. einfach zu sagen, wie Spahn sagt, wir streichen das Heizungsgesetz, das wird nicht funktionieren. Man kann, also ich glaube, man muss sogar ans Heizungsgesetz ran. Also unsere Position, der 71er, der ist schon extrem komplex. Der geht ja, ich es richtig im Kopf habe, bis O. 71.1, 71.2, A, B, C, D, E, F, G, H, I, J, K, L, M, N, Wahnsinn. So, und dazu sagen, man vereinfacht das. Man lässt übrigens auch alles gelten, sowohl im Regelungsrahmen als auch in der Förderung, was CO2 spart. Da diskutieren wir intern ein bisschen, kann man auch offen sagen. Ich tue mir schwer damit, dass die Verwendung erneuerbaren Energien genutzt wird, CO2 zu sparen. Aber unser eigentlicher Fokus ist ja CO2. Also müsste alles eigentlich angerechnet werden, dass irgendwie dazu hilft, CO2 zu sparen. Maßnahmen an der Hülle, Maßnahmen am Heizgerät, digitale Steuerung. Dahin müsste man es eigentlich drehen. Das wäre zumindest unser Wunsch. Aber bevor wir zum konkreten Inhalt kommen, ich wiederhole es, weil hoffentlich auch irgendjemand aus der Politik hier zuhört. macht es leise, macht es verlässlich und macht es mit den Praktikern und nicht über die Medien und über die Inhalte. Das kriegt man hin. Da bin ich wirklich guter Dinge. Im Endeffekt, das Handwerk steht bereit. Je einfacher der Regelungsrahmen, desto besser ist es, den Kunden und Kunden zu erklären. Aber wir kommen auch mit komplexen Systemen zurück. Einfacher wäre natürlich besser. Wir kommen auch mit komplexen Systemen zurecht, aber einfacher wäre besser. viel von Technologieoffenheit die Rede. Also wird dann propagiert, dass man bestimmte Systeme eben noch länger erhalten soll, Gasbrennwert oder ähnliches, auch Hybridsysteme und so weiter. Aber ist es denn sinnvoll, so was zu propagieren, wenn man in eine bestimmte Richtung will? Also wenn man CO2, wenn man seine CO2-Bilanz auf Null fahren will, ist das sinnvoll in diesem Zusammenhang? Sollte man da in die Richtung weiterarbeiten?

Max Herrmannsdörfer: Ich glaube, und dann können Sie mich auch wieder wegjagen, also ich glaube, wir müssen mit der Technologie-Debatte aufhören. Weil, weißt du, sonst diskutiert, wir haben es beim Heizungsnetzer auch gemerkt, Börse ich bin nur noch über die Wärmepumpe diskutiert, aber nicht darüber, ob man CO2 spart oder nicht. Deswegen wäre ein Fokus auf CO2 und alles, was CO2 spart, ist okay. Da wäre dieser Fokus wieder zu führen, dass wir aufhören, über Technologien zu sprechen. Und de facto, es geht ja auch gar nicht die Frage, welche, welche Technologie verbaut ist und es geht die Frage, wie viel CO2 ist in dem Brennstoff, das sie dafür nehmen. Strom gilt bei uns als CO2-frei. Wir haben Beimischungen in Gasnetzen, möglich sind. die Debatte die Technologie verstellt, glaube ich, die Sicht auf das eigentliche Problem. Aber wir können, also jetzt kann nur jeden, also kann jeden davor warnen, jetzt nochmal neue Öl- oder Gaskessel. zu verbauen, meine persönliche Meinung. Wenn man jetzt einen neuen Gasbrennwertkessel nutzt, braucht man eine Idee, wie man in den nächsten 30 Jahren damit umgeht. Ich verstehe jeden Kunden, der sagt, ich kenne das, es funktioniert, ich will das, das ist auch vollkommen legitim. wir als Handwerker wissen dann natürlich auch, dass wir erfüllen den Kunden ihren Wunsch. Ist ja klar. Aber es ist auch die Pflicht der Handwerker zu beraten, der Gesetzgebung. In den nächsten 30 Jahren oder in nächsten 25 Jahren wird es schwierig mit Gas. Um dieses Thema einmal abzurunden. Du kennst jetzt beide Seiten, die politische Seite, die Handwerksseite im Verband. Und du hast es eben auch schon angedeutet, mit Ruhe und Sicherheit arbeiten und Sicherheit auch nach außen tragen. Vielleicht kannst du es konkret noch mal zusammenfassen. Wie möchtest du jetzt in deiner Aufgabe als Hauptgeschäftsführer dafür sorgen, dass diese Heizungsdebatte nicht mehr so hochgekocht wird, sondern dass die Betriebe bald Sicherheit haben, dass die Kunden letztendlich Sicherheit haben. Hast du konkrete Ideen, konkrete Stellschrauben, die du angehen möchtest? Also jetzt wirklich sehr platt formuliert, wir putzen gerade Klinken. Wir gehen von Tür zu Tür von Abgeordneten zu Abgeordneten, von Ministerialbeauftragten zu Ministerialbeauftragten und platzieren unsere Punkte.

Max Herrmannsdörfer: Wir halten uns in der Öffentlichkeit auch zurück. Wenn Medien die Meinung des Handwerks fragen, dann bekommen sie die Meinung natürlich. Aber wir gehen jetzt nicht nach draußen und sagen Gott, was erzählen die denn für einen Mist? Das machen wir nicht. Und wir haben jetzt zum Beispiel nächste Woche die große Wärmekonferenz. Bund Deutsche Heizungsindustrie, der Zentralverband Sanitäts und Klima. Und der Großhandel lädt nochmal alle Multiplikatoren der Gebäudetechnik, Heizungsbranche. in Berlin ein zur Diskussion mit Politikern. Und da werden wir auch sehr konkret auf verschiedenen Panels diskutieren, was die konkreten Maßnahmen sein müssen, damit das auch funktioniert. Und da werden wir übrigens auch über die kommunale Wärmeplanung sprechen müssen, aber jetzt ist wieder ein anderes Thema. An dieser Stelle ein kurzer Einschub. Wir haben jetzt den 22. Oktober und wir wollen passen zum Thema einen kurzen Nachbericht zur deutschen Wärmekonferenz einstreuen. Daniel, Bundeswirtschaftsministerin Katharina Reiche und Bundesbauministerin Verena Hubertz haben ja kurzfristig abgesagt. Darüber haben alle Verbände dann auch ausführlich berichtet. Wie kam das bei euch an? Man muss es offen sagen, es war eine herbe Enttäuschung. Die gesamte Branche war versammelt. Die Wärmekonferenz war bumsvoll, wie wir in Bayern sagen würden. War wirklich bis auf den letzten Platz ausverkauft. Es war die gesamte Branche da und wir brauchen Antworten. Wenn wir jetzt weiter eine Hängepartie haben beim Heizungsgesetz, immer wieder Debatten über die Förderungen, dann kippt das irgendwann. Dann wird aus schlechter Stimmung, schlechter Umsatz und wir verlieren Arbeitsplätze und wir verlieren Produktivität. Und deswegen war die Erwartung sehr hoch an die beiden Ministerinnen. Wie geht es ihnen jetzt weiter? Jetzt haben beide abgesagt. Frau Reichel noch etwas kurzfristiger. Das hat tatsächlich zu viel Gesprächsstoff auf der Konferenz geführt. Also das Thema hat ja eine, ich sag's mal, defensiv gewisse Relevanz. Es geht die Energiepreise, es geht die Frage der Energieversorgung insgesamt, es geht die kommunale Wärmeplanung. All diese Fragen, sind ja ungeheuer wichtig. Unterschätzt die Politik immer noch die Bedeutung der Branche oder wie ist das? Ich glaube, aus den Erfahrungen, die

Max Herrmannsdörfer: die gescheiterte Ampel mit dem Thema gemacht hat oder anders formuliert wegen der Erfahrungen, die die Ampel mit diesem Thema gemacht hat, ist die Politik relativ zurückhaltend. Ich vermute, das ist jetzt meine Vermutung, ich vermute in der Politik wird das nicht als Gewinnerthema wahrgenommen. Und deswegen war es mir auch wichtig auf der Konferenz klar zu machen, hier geht es nicht nur Klimaschutz. Klar, der Klimaschutz ist wichtig und wir bekennen zu den Zielen, wir kriegen es auch hin. Aber hier geht es eine extrem relevante wirtschaftliche Kraft. Hier geht es Arbeitsplätze, Milliardenumsatz, Zehntausende Kundenkontakte jeden Tag. wenn man jetzt beim Heizungsgesetz vorsichtig ist, dann muss man anerkennen trotzdem, dass es hier ein wirtschaftliches Thema ist. Dass wir bei den Schwierigkeiten, in denen die deutsche Industrie steckt, aber auch nicht erkennen dürfen, dass wir auch im Handwerk Themen haben. Und da muss ich sagen, ich das Gefühl, dass es in der Politik noch nicht so angekommen ist, wie wirklich es kurz vor knapp ist. Wenn jetzt nicht bald was geschieht, dann werden wir Kapazitäten abbauen. Kapazitäten abbauen ist der geschönte Begriff für Entlassungen. Im Handwerk weniger schlimm als in der Industrie, aber trotzdem, auch im Handwerk trübt sich die Situation massiv ein. Kann es auch sein, dass die Politik so was wie einen kleinen Paradigmenwechsel wieder vorgenommen hat? Im Gegensatz zur Ampel, wenn ich sehe, dass Frau Reichel zum Beispiel wieder mehr Gaskraftwerke installieren will, will man weg von dem Klimathema? Also definitiv ist das Klimathema nach hinten gerutscht. Das muss man einfach so feststellen. Das war auch Teil des Wahlkampfes. Und anstatt in diese Richtung zu gehen, wir nehmen die Bürgerinnen und Bürger mit. Anstatt zu sagen, okay Leute, weiß, das mit dem Ampelgesetz, mit dem Heizungsgesetz in der Vorgängerregierung ist schlecht gelaufen. Aber wir haben doch keine andere Chance, im Kampf gegen den Klimawandel weiterzuführen. Also wollen wir das zusammen mit euch machen. Aber anstatt das zu sagen, duckt man sich lieber weg und nimmt einfach den Fuß vom Gas. Okay, schlechtes Beispiel. Aber man bremst eher ein bisschen beim Thema Klimawandel. das hat wirklich eine wirtschaftliche Kompermente, die mittlerweile problematisch ist.

Max Herrmannsdörfer: Es hat aber auch eine Komponente bei der Frage, erreichen wir die Ziele überhaupt noch? Beziehungsweise je länger wir warten, desto schwieriger wird dann tatsächlich auch das umzusetzen, was umgesetzt werden muss. Ihr habt jetzt ein Forderungspapier übergeben, zwar nicht an die Ministerinnen, sondern an den Staatssekretär Stefan Ruhlenhoff. Darin steht unter anderem, ich lese jetzt nicht alles vor, aber Klarheit schaffen, Modernisierung beleben, Förderung sichern, Energiepreise stabilisieren und strategische Ausrichtung festlegen. Wie optimistisch bist du, dass dieses Forderungspapier die richtigen Personen erreicht und das dann letztendlich auch mehr passiert, als dieses Papier entgegennehmen und mal in die Akten abheften? Also wie können wir das in die Praxis tatsächlich übertragen? Wie optimistisch bist du da? Also wir schreiben das ja nicht auf, damit man ein Foto machen können. Wir schreiben das auf, weil wir formulieren, was sich ändern muss. Ich muss zugeben, es ehrt den Staatssekretär Roenhoff, dass er da war. Also Respekt dafür, es war auch kein einfacher Auftritt. muss sagen, also immerhin war er da, das ehrt ihn. Aber es muss was draus kommen. Wir gehen mit dem Papier jetzt natürlich in Berlin durch jede Tür, drücken es jedem in die Hand, machen noch mal deutlich, wie dringend es ist, dass wir jetzt Klarheit brauchen. Es ist ja auch für die Branche okay, wenn man sagt, okay, wir machen jetzt Autogipfel. Dann machen wir Bürgergeld. Dann machen wir Investitionsturbo und dann machen wir Heizungsgesetze. Also ein Zeitplan würde ja auch schon helfen. Aber diese endlose Hängepartie und dieses reingequake von populistischer Seite, dass das jetzt alles abgeschafft werden muss, das hilft nicht. Das verunsichert die Kundinnen und Kunden, das verunsichert die Unternehmerinnen und Unternehmer und es hilft weder dem Klimawandel noch dem Wirtschaftsstandort Deutschland. Und das ist Mist. Bei der Deutschen Wärmekonferenz wurde jetzt klar, Handwerk, Industrie, Handel stehen bereit, die Wärmewende tatsächlich umzusetzen. Der Präsident. Michael Hilpert spricht von einer Million Heizgeräte, pro Jahr in den nächsten Jahren verbaut werden müssen. Und die Branche steht dafür bereit. Ist das das Positive, was man von diesem Wärmegipfel, von dieser Wärmekonferenz jetzt mitnehmen kann? Oder wie definierst es für dich persönlich? Also die Fachdebatten waren alle extrem hochwertig und waren tatsächlich auch kurzweilig und unterhaltsam. wenn man jetzt mal die politische Top-Ebene weglässt, waren die Debatten gut und die Botschaften auch gut.

Max Herrmannsdörfer: Stimmung nicht so gut, aber das Handwerk steht bereit, der Handel steht bereit, die Industrie steht bereit. Und deswegen ist das schon auch das klare Signal an die Politik gewesen, wir können's. Wir können's. Wenn wir ernst meinen mit der Modernisierung von Heizungen, von Heizsystemen, es gibt ja unterschiedliche Zahlen, aber der BDH spricht von 19 Millionen Heizgeräten, die modernisiert werden müssen bis 2045. Wenn wir da nur Habecks Ziel von 500.000 im Jahr nehmen, sind das 38 Jahre. Also da Herr Hilbert schon recht. Also wir müssen deutlich an Fahrt aufnehmen. Und dafür brauchen wir jetzt mal die klaren Rahmenbedingungen aus der Politik, damit die Bürgerinnen und Bürger wissen, woran sie sind, damit die Handwerker und Handwerkerinnen wissen, wie sie beraten müssen und die Industrie dann tatsächlich auch die Bänder wieder anschmeißt. Und diese Klarheit, ist dringend notwendig. Daniel, herzlichen Dank für das Update und Jetzt würde ich sagen, geht es weiter mit der eigentlichen Podcast-Folge. Viel Spaß! Ja, ich sehe also weitere große Herausforderungen. Entwicklung des Produktionsstandorts Deutschland. Hersteller verlagern zunehmend ihre Produktionen ins Ausland, auch im SAK-Bereich. Was kann man tun, dass jetzt der Deutschland als Produktionsstandort wieder attraktiver wird? Wo müsste man da ansetzen oder was wären da Punkte für dich, wo man sagt, das ist ganz wichtig wieder? Ja, das ist die viel beschworene Wettbewerbsfähigkeit Deutschlands. Das sind die großen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen, ja unser Bundeskanzler Friedrich Merz und übrigens auch der Generalsekretär der CDU Carsten Linnemann immer richtig formuliert. Unsere Arbeit ist zu teuer, die Bürokratie ist zu hoch, die Abgaben sind erdrückend und bei der Frage nach Forschung und Entwicklung hält sich der Staat so sehr zurück. wir können es gern durchdeklinieren, was genau ich meine, aber das sind die Wettbewerbsfähigkeiten in Deutschland. Wir müssen die Wirtschaft entlassen, müssen auch die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer entlassen. Soweit gehört ja auch, ich muss eine neue Heizung bezahlen können. Wir achten ja auf die Kosten, aber wenn ich nichts in der Tasche habe, weil die Inflation, die Steuern, die Sozialsegungssysteme alles wegfressen, dann fehlt da auch das Geld. Das ist jetzt sehr pauschal gesagt, das ist die wichtigste Aufgabe, die Regierung im März hat. Das war der Herbst der Reformen angekündigt.

Max Herrmannsdörfer: Offiziell will jetzt in der Regierung das Wort keiner mehr verwenden. Aber wir sehen schon auch, wenn Herbstreformen nicht kommen, dann gibt es ein Winter der Enttäuschungen und ein Frühjahr der Tränen. es gibt Bereiche in Deutschland, da ist die Wertschöpfung wirklich am Kipppunkt. Und wenn die Regierung da jetzt nicht schnell reagiert, dann wird es echt duster. Jetzt also ein Stichwort, was ich aufgreifen möchte, das war, fand ich angesprochen, der Börger-D-Abbau. Welche Verbesserungen siehst du eigentlich für das SA-Cardwerk? Was ist notwendig, dass man den Handwerkern die Arbeit, das tägliche Geschäft erleichtert? Du selbst hast schon davon gesprochen, dass es bessere Rahmenbedingungen braucht. Wo könnte man da ansetzen oder was wäre das Wichtigste, da wirklich einen Bürokritie-Abbau einzuleiten? Die ganzen Aufzeichnungspflichten, die sind ja mittlerweile völlig absurd. Und auch so kleine Sachen wie die ganzen Beauftragten. Du brauchst ja den Leiterbeauftragten, den Brandschutzbeauftragten, den Technikbeauftragten, die Arbeitsplatzsicherheit, die psychologische Arbeitsplatzüberprüfung. Also wir haben so viele Nebenregelungen noch, wo ein Chef oder ein Meister sich gar nicht mit seiner eigenen Aufgabe kümmern kann, sondern irgendwelche Zettelchen für irgendwelche Organisationen und Ministerien ausfüllt. Das muss alles weg. Und dann natürlich die sozialen Sicherungssysteme. Rente und Pflege, das fliegt uns die Ohren, epochal. Und das muss geregelt werden. Wir können so nicht weitermachen. auch die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die gute Arbeit leisten sollen, gutes Geld verdienen. Aber wenn sie 50 Prozent für alles möglich an den Staat geben, dann wird es auch irgendwann zu teuer für den Arbeitgeber, die Leute zu bezahlen. Das ist jetzt die politische Seite. Was können die Betriebe denn selbst noch tun? Also du bist jetzt Kommunikationsexperte. Müssen die Betriebe sich besser verkaufen nach außen, auf dem Markt stärker zu stehen oder fehlt es an der Digitalisierung? Wie ist da deine Einschätzung? Also was immer richtig ist, was natürlich auch in den Fachverbänden, in den Innungen auch vom Zentralverband angeboten wird, Weiterbildung, Fortbildung, wird ja schon sehr stark angenommen. Wenn man überlegt, was das Handwerk bereits geleistet hat, vor 20 Jahren wurden so gut wie keine Wärmepumpen verbaut. Jetzt kann die Breite der SHK-Handwerker auf ganz hohem Niveau Wärmepumpen installieren.

Max Herrmannsdörfer: Und dazwischen stehen ja intensive Schulungen und Weiterbildung. Also das ist tatsächlich eine ganz wichtige Aufgabe auch für die Unternehmerinnen und Unternehmer, dafür zu sorgen, dass da weitergebildet wird. Die Angebote sind da. Persönlich, aber das ist jetzt ein leicht arroganter Satz von einem Außenstehenden, ich denke, wir müssen auch stärker in der Digitalisierung arbeiten. Wir müssen stärker Prozesse automatisieren, auch moderne Prozessketten aufbauen, wie man sie mittlerweile von großen Unternehmen kennt. Ein Kunde heutzutage, der sagt, okay, ich stelle ich will eine Wärmepumpe, will Photovoltaik, ich will einen ordentlichen Speicher, der möchte das eigentlich nicht mit unterschiedlichen Gewerken koordinieren, der will eigentlich zu einem gehen. Und das ist auch eine Aufgabe für unser klassisches SHK-Handwerk, da etwas mehr sich zu fragen, wie man einfach Dienstleistungen am Kunden orientieren kann. Aber bitte, das ist jetzt von einem Hauptgeschäftsführer eines Verbandes leicht formuliert. Ich weiß, dass der Kampf in einem Unternehmen schwierig ist. Aber wir versuchen zumindest zu unterstützen, solche Angebote zu machen. An der Stelle noch eine Zwischenfrage. Das Thema künstliche Intelligenz ist auch im Handwerk gerade ein großes Ding. Da kommt man nicht dran vorbei. Es gibt unfassbar viele Anwendungen, auch für kleinere Handwerksbetriebe. Wie man Prozesse vereinfachen kann, effizienter gestalten kann, gibt es da seitens ZVSHK. Auch spezielle Infos, spezielle Weiterbildungen, Empfehlungen an eure Fachbetriebe? Also persönliche Empfehlung, man muss es ausprobieren. Nicht gleich 10.000 investieren, aber zumindest mal mit rumspielen. Und auch das kann man ja sagen. Die Geschäftsführer der Fachverbände, des SAK-Handwerks und der Zentralverband, wir setzen uns dreimal im Jahr zusammen und diskutieren Themen. Die nächste Hauptgeschäftsführer, die nächste Geschäftsführerkonferenz nächsten Monat. hat im Schwerpunkt genau diese Frage nach KI-Anwendungen. In meiner Vorstellung stellen wir so ein Best Case Shelf zusammen. Man sagt, diese Lösung kann das, das haben wir getestet, das haben wir getestet, das haben wir getestet. Liebe Mitgliedsunternehmen, schaut euch das mal an, vielleicht hilft euch das ja. Das ist so eine Dienstleistung, die wir als ZV erbringen könnten. Du hast es eben angesprochen, den täglichen Kampf in den Betrieben. Ein Problem, was dazu gehört, ist der Fach.

Max Herrmannsdörfer: Kräftemangel, der den Chefs natürlich täglich aufs Gemüt drückt. Welche Strategien hat denn der Verband dagegen? Wir haben unsere sehr große Kampagnezeit zu starten, wo wir sehr stark an die Auszubildenden rangehen. Und es läuft eigentlich ganz gut. Also die Ausbildungszahlen, die sind jetzt nicht mega oberhammer, super gut, aber die sind stabil mit einem leichten Tendenz nach oben. Das ist schon mal sehr, sehr gut. Und Fort- und Weiterbildung. läuft auch wie angesprochen, plus zusammen mit dem Zentralverband des Deutschen Handwerks, ZTH, haben wir tatsächlich auch Projekte, die in Südamerika oder in Afrika auch Fachkräfte ausbilden dort, mit Deutschkursen versuchen und dann versuchen, nach Deutschland zur Fachkräftelücke zu bringen. Das funktioniert aber tatsächlich momentan nur überschaubar gut. Aber an diesen drei Stellen packen wir an. Auszubildenden, Nachwuchs. Weiterentwicklung, Fortbildung und tatsächlich Anwerbung von Fachkräften aus nicht europäischen Ländern. Daniel, wir gehen in einen kleinen Schlussblock und schauen ein bisschen allgemeiner noch auf dieses Jahr, auf die Branche, machen einen kleinen Ausblick auf nächstes Jahr. Es sind zwar noch ein paar Wochen bis Jahresende und wir haben es jetzt im Laufe des Interviews auch schon gehört, wie du die Lage einschätzt. Fasse es doch trotzdem gerne einmal zusammen. Was glaubst du, wo landet das SHK-Handwerk? die SHK-Branche am Jahresende. Was wird man über Jahr 2025 sagen? Also mein Wunsch ist, dass die Handwerkerinnen und Handwerker sagen, es war okay. Das ist mein Wunsch. Wir wissen, dass es nicht gut wird und wir hoffen, dass wir Weichen stellen können für 2026 und 2027. Also Hoffnung ist, es war okay. Wir sehen, dass das Thema Bad auch mit einer stärkeren Bewusstsein bei den Bürgerinnen und Bürgern, umbau zum Pflegebad, wir werden älter, wir wollen länger zu Hause bleiben, dass dieses Thema eigentlich ganz gut funktioniert. Das Thema Heizung ist nach wie vor wahnsinnig schwierig und deswegen hoffe ich, dass wir unerschnitt ein ein okayes Jahr haben werden. Okay und mit Blick auf 2026, ich habe vor ein paar Folgen mit Hans-Arno Klöb von Querschiesser gesprochen, er prognostiziert,

Max Herrmannsdörfer: Ein Wachstum von ungefähr 4 Prozent für das Jahr 2026 sieht also einen leichten Aufschwung. Siehst du das auch? Ja, wobei 4 Prozent ist gar nicht so wenig. Wenn man sieht, dass Deutschland so um 0,0 vielleicht wächst, ist 4 Prozent recht ordentlich. Also ich sehe das nur, wenn die Politik die Hausaufgaben macht. Anders kann ich es nicht sagen. Wenn wir Ruhe im Erhaltungsgesetz bekommen. wenn die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen in Deutschland besser werden und wenn vor allen Dingen auch die Bürgerinnen und Bürger das Gefühl haben, wir kommen aus der Krise raus, wir investieren wieder. Wir kaufen Möbel, wir gehen an die Heizung ran, wir machen die Gebäudehülle. Also dann können wir Wachstum hinbekommen. Die Kapazitäten werden da. Noch haben wir Auslastungen, aber wie vorhin erwähnt, es zeigt sich, dass noch mehr gehen könnte. ja, also vier Prozent. Ich halte es für optimistisch, bedingt, dass die Politik liefert. Dann kommen wir letzten Frage. Daniel, wenn du dir für das SHK-Handwerk eine Sache wünschen könntest, was wäre es? Macht weiter wie bisher und freut euch auf neue Sachen. Zeit offen. Wir hatten KI, Automatisierung, neue Kundenansprachen. Ich glaube, müssen wir besser werden. Aber ansonsten, das SHK-Handwerk ist schon eine geile Truppe. Es ist so. Also ich habe tatsächlich noch keinen unsympathischen Handwerker getroffen. Es ist auch unser Gewerk. Es ist einfach eine geile Truppe. bleibt wie ihr seid, aber seid offen für Neues. Hey, das sind die perfekten Worte für den Schluss. Da möchte ich gar nicht mehr viel sagen, außer danke, dass du dir die Zeit genommen hast, uns dreien hier ein bisschen zu podcasten. Wir wünschen dir ja immer noch einen guten Start beim ZVSAK und in dieser Branche ganz viel Erfolg und dass wir weiter an diesem geilen Handwerk arbeiten, dass die Branche weiter erfolgreich sein wird. Danke dir, Daniel, und alles Gute.

Max Herrmannsdörfer: Weitere Informationen findest du unter handwerker-radio.de

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