#125 Jens Wischmann, Herausforderungen und Chancen für die SHK-Branche

Shownotes

In dieser Folge der SHK-Show spricht Max Hermannsdörfer mit Jens Wischmann, Geschäftsführer der Vereinigung Deutsche Sanitärwirtschaft VDS, und der VdZ – Wirtschaftsvereinigung Gebäude und Energie.

Gemeinsam sprechen sie über das aktuell erschienene SHK-Konjunkturbarometer für das vierte Quartal 2024, die Herausforderungen und Chancen in der Branche und über die anstehende ISH in Frankfurt.

▬ Mehr vom Handwerk Radio ▬▬▬▬▬▬▬▬▬

Homepage und Stream Instagram Facebook TikTok LinkedIn YouTube

Ab sofort gibt es alle News zum Handwerker Radio monatlich in unserem neuen Newsletter! [Jetzt anmelden!](https://www.handwerker-radio.de/ newsletteranmeldung/)

Werbung Diese Folge wird unterstützt von der ISH. Auf der Weltleitmesse für Wasser, Wärme und Luft findest du Lösungen für eine nachhaltige Zukunft.

Transkript anzeigen

Max: Hallo zusammen und herzlich willkommen bei dieser Ausgabe der SHK Show. Mein Name ist Max Hermannsdörfer und ich darf heute ganz herzlich bei mir zu Gast Jens Wischmann begrüßen. Er ist Geschäftsführer der VDZ und der VDS. Hallo Herr Wischmann.

Wischmann: Ja, guten Morgen, grüß Sie!

Max: Herr Wischmann, wir nehmen heute am Donnerstagmorgen auf einen Tag, nachdem das SAK Konjunkturbarometer für das vierte Quartal 2024 erschienen ist. Jetzt können wir also das letzte Jahr auch abschließend beurteilen. Bevor wir jetzt auf die konkreten Ergebnisse dieses Konjunkturbarometers schauen, können Sie das einmal erklären für alle, die das SAK Konjunkturbarometer noch nicht kennen. Was wird genau abgefragt und warum machen Sie das regelmäßig?

Wischmann: Ja, sehr gerne. Wir haben vor Jahren oder Jahrzehnten eigentlich erst mal gestartet in der Marktforschung bei VDS und VDZ mit der Abfrage der Marktdaten, also wie viel Umsatz macht die Branche. Und das haben wir damals mal mit dem IFO-Institut gemacht. Seit ein paar Jahren machen wir das mit B &L zusammen. Und die Marktdaten, ungefähr 80 Milliarden, macht die gesamte Branche aggregierter Umsatz. Das ist sehr schön, das zu wissen. Aber uns war es natürlich wichtig, schon vor Jahren. Wie ist denn die aktuelle Konjunktureinschätzung? Das heißt, wir sehen Industrie, Handel und Handwerk Die Entwicklung kann man daraus vielleicht etwas ableiten, auch für die Zukunft. Und wir haben dann auch vor Jahrzehnten schon, auch mittlerweile mit B &L, ein Konjunkturbarometer gestartet, was quartalsweise befragt die Unternehmen aus Industrie und Handel. Und es fließen ein die Ergebnisse der ZVS HK, also das Handwerk. Die haben auch halbjährliche Befragungen, die auch schon sehr lange laufen. Also all diese Ergebnisse werden verdichtet und abgefragt wird einmal Wie beurteilen Sie die gegenwärtige Lage? Und wie sind die Aussichten? Das ist das Übliche, dass man aus gegenwärtiger Lage und den Aussichten ein arithmetisches Mittel bildet und dass dann das Klima wieder gibt. Das machen andere Branchen auf. Wir machen das auch. Und wie gesagt, insofern hat es natürlich immer einen zeitlichen Versatz. Wenn wir sprechen über das vierte Quartal, kann man natürlich sagen, ob das aktuell, aber wir sind ja erst noch im Januar. Insofern, ich denke, die Ergebnisse haben sich zwar in einigen Dingen verbessert, wie ich die Einschätzung, weil wir jetzt nicht vorgreifen.

Max: Okay.

Wischmann: mitbekomme, aber sie sind natürlich ein guter Indikator, wo stehen wir. Und allem, wo kommen wir her?

Max: Aber dann lassen Sie sich doch genau darauf schauen, die einzelnen Bereiche Industrie, Handel, Handwerk das letzte Quartal beurteilt haben und vielleicht auch so ja, gesamt dieses Jahr 2024 dann endlich auch gesehen wird. Starten wir doch mal allgemein. Was kann man denn jetzt aus diesem SAK-Konjunkturbarrometer ableiten? Wie ist die Lage? Wie ist die Stimmung?

Wischmann: Ja.

Wischmann: Ja, nicht nicht so gut, wie sie sein sollte. Aber man muss ein bisschen auswählen dazu. Ich glaube, ist keine Überraschung, dass natürlich die Pandemie Jahre der Branche einen doch gewissen Boom beschert haben. Das war das eine und zum anderen natürlich gerade im Heizungsbereich auch am Anfang noch die Euphorie, herrschte, dass diese Energiewende im Heizungsgelder ebenfalls stattfindet und das viel passiert. Es zeichnet sich aber ab bereits 23, 24. dass diese Fortsetzung dieser Euphorie nun leider nicht gerechtfertigt ist, sondern stärke Verbraucher Zurückhaltung, die unseligen Diskussionen im Heizungsbereich. Und es zeigte sich da bereits eine deutliche Abkühlung. Und das kam hinzu, dass es ja meistens nicht nur eine Ursache von schlechten Entwicklungen, mehres kommt zusammen, sondern dass es im Jahr 2024 eine starke konjunkturelle Abkühlung der Bauwirtschaft insgesamt hatten, also auch der Neubau-Segment. Und das ist ja das Spannende und Interessante und eigentlich auch Gute bei SHK. Wir haben sanitäre Unterheizung, haben Neubau und Renovierung, Sanierung, Modernisierung. Es sind mehrere Sachen. Gerade die Handwerksbetriebe haben natürlich auch eine Flexibilität, sich diesen Dingen anzupassen, im Maße, wo das geht und dann auch die Geschäftsbereiche eventuell zu verlagern, die Schwerpunkte der Tätigkeit. Das Jahr 2024 war dann schon schlecht gestartet. Man hatte die Hoffnung, dass man dann nach ein paar Monaten sagt, okay, jetzt geht es aber wieder hoch. Das hat sich leider im Sommer nicht realisiert. Erst im letzten Quartal, also es ist immer noch im negativen Bereich, wenn ich sage Lage und Erwartungen. Aber ein ganz, ganz leichter Aufwärtstrend zeigt sich. Also gegen Ende des Jahres 2024 ein bisschen besser. Das betrifft aber in erster Linie den Sanitärbereich. Auch da sind die Impulse, die wir jetzt bekommen, auch von den Ausstellungen.

Max: Mhm.

Wischmann: deutlich positiver im Heizungsbereich. Leider ist der Knoten nicht geplatzt und es fehlen die Impulse aus dem Neubau sowieso. Da erwarte ich also auch für 2025 schwierige Impulse vielleicht durch die Bundestagswahl, dass dieser berühmte Ruck durch Deutschland geht und wir eher wissen, worin kann ich investieren, wie geht es weiter. Ist dann mehr ein psychologisches Problem. Eher wahrscheinlich im Nichtwohnbau, Objektbereich, Investitionen. dass da vielleicht Bewegung hinkommt. Also wie gesagt, wir sind in einer sehr schwierigen Lage. Nichtsdestotrotz leichte Aufwärtssignale gibt es. Wir hoffen, dass die sich verstetigen und insbesondere das Sanierungs-Renovierungsbereich der private Verbrauch anzieht. Und ich glaube, dafür ist es ganz wichtig, dass die Verbraucher eben wieder Vertrauen haben. Und das wird immer so, das sagen immer alle, das schon die Verbände sagen, ist immer so, was meinen Sie denn damit? Sie meinen damit, dass ich sage, gut, es lohnt sich. Ich weiß irgendwo stabil, in welche Richtung Energiepreise gehen, was die Politik will. Und auch psychologisch habe ich das Gefühl, da kommt nicht eine Krise nach der anderen, sondern jetzt können wir mal Batterien, Hausrenovierung, Heizungsrenovierung angehen. Und Zinsniveau spielt auch eine Rolle, ganz klar. Und ja, da hoffen wir, dass diese Vertrauenstatbestände im Umfeld, das können wir ja nur zum Teil auch beeinflussen, wiedergegeben sind.

Max: Mhm.

Wischmann: und dass es dann weitergeht.

Max: Wir schauen mal explizit auf den Bereich Handwerk. Über Industrie haben wir gerade auch schon ein bisschen gesprochen zumindest. Wie beurteilt das Handwerk jetzt das Jahr 2024 und ja, speziell das letzte Quartal und wie kann das Handwerk da auch in die Zukunft blicken, Herr Wischmann?

Wischmann: Ja, genau.

Wischmann: Ja, deutlich positiver. Also Industrie und Handel haben deutlich mehr Probleme. Handwerk, wie gesagt, weil sie eben auch ihre Tätigkeitsbereiche verschieben konnten. haben das 24, das sind immer so zwei Seelen in meiner Brust. Wenn ich für sanitär spreche, fand ich das natürlich schade, dass so viel Kapazität Richtung Heizung gegangen ist. Aus Heizungs-Sicht verständlich. Und jetzt ist es so ein bisschen umgekehrt. Ist natürlich auch verständlich. Ich hatte gerade erst kürzlich mit einem Handwerksmeister gesprochen und sagte, mein Gott, der Aufwand in der Beratung im Sanitärbereich. den eigentlich keiner so richtig bezahlt. Das ist bei der Heizung deutlich einfacher. Und das ist auch verständlich, dass man sagt, mein Gott, das geht dann auch wirklich schneller. Und da habe ich also nicht tausend Rückfragen und der Deckungsbeitrag schmilzt. Nein, das Handwerk deutlich positiver. Wir haben festgestellt, dass der Auftragsvorlauf, der ja sehr, sehr, sehr, sehr weit war über 11 Wochen und so weiter, in den letzten Monaten auch abgeschmolzen ist. Das ist richtig. Da ist man im Handwerk aber sehr vorsichtig und sagt, ich habe lieber schönen Puffer an Aufträgen. Er ist zurückgegangen. ist eigentlich zurückgegangen. Das muss man ein bisschen einordnen auf die Werte, wir so 2,19 hatten. Also es sollte ja zwar da sein, aber nicht zu viel sein. Das ist ja auch nicht schön. Und das ist natürlich dann insofern eine Normalisierung, die sich da gezeigt hat. Noch ist aber wie gesagt da. Und ich höre auch von den Betrieben, den Ausstellungen. Das Bad Ausstellung ist im Handwerk gemeint, dass die Nachfrage da wieder da ist. Sie ist auch nicht völlig weg gewesen, allerdings mehr in den hoherpreisigen Segmenten. Aber das Basisgeschäft und Buttergeschäft ist natürlich ebenfalls notwendig. Insofern ein bisschen Seitwärtsbewegung, dass man gesagt hat, okay, dieser Bereich sanitär läuft wieder besser, da machen wir was. Aber natürlich hat man einen Teil von Vernachlässigung, Gottes Willen. Also es ist ja auch ein erfahrreiches Geschäft. Und insofern glaube ich, dass die Investitionen, im Handwerk und für das Handwerk gemacht wurden, Stichwort Weiterbildung, Wärmepumpe, Installation, gar nicht verkehrt sind, sodass das Handwerk auch bereit ist, wenn wieder die Nachfrage anzieht, da etwas zu machen. Die Förderkulisse besteht ja teilweise noch, die ist ja nicht von heute auf morgen weg, insbesondere die Dinge, die schon schon beantragt sind.

Wischmann: Es kann auch Gur sein, aber ich kann mir nicht vorstellen, dass alles tabu oder raser gemacht wird, dass noch gar nichts mehr gemacht wird, egal wer dran kommt. Insofern sollte man sich da bereithalten, wieder wenn Aufträge kommen oder anziehen, dass man dann auch Installationskapazität hat. Also wie gesagt im Handwerk, da bin ich etwas zuversichtlicher, dass man diese Talsohle einmal durchschritten hat und das Geschäft auch wieder anzieht. Was wir natürlich erleben, das war gestern in der Diskussion auch mit mehreren Branchen-Teilnehmern, ist, dass die Mengen nicht mehr so sind wie früher. Das ist eher ein Problem natürlich für die Industrie und auch für Handel. Das heißt, klar, Wertiger verkaufen, mehr mit Dienstleistung verkaufen, Kundendienst, ganz wichtiges Thema. Aber die Mengen, die haben wir natürlich nicht mehr und die fehlen auch zur Auslastung der Industrie. Aber insofern vielleicht auch deshalb unsere Bestrebungen. greife jetzt bisschen voraus über ESH. Nach neuen Geschäftsfeldern, ergänzenden Geschäftsfeldern, zusätzlichen Services und Innovationen ausschaut es an.

Max: Okay, sprechen wir gleich darüber, was Sie damit genau meinen, mit begleitenden Innovationen oder neuen Geschäftsfeldern auch die Industrie oder Handel anbieten können. Ich würde gerne einmal auf den Aspekt Prognose eingehen für dieses Jahr. Wir haben es auch schon angeschnitten, dass im Zuge der Bundestagswahl ja vielleicht so ein Ruck durch die Bevölkerung gehen könnte. Können Sie das nochmal konkretisieren? Was müsste denn aus Ihrer Sicht passieren, damit

Wischmann: Okay.

Max: damit der komplette Baubereich wieder stärker in den Fokus rückt, aber natürlich auch mit Fokus auf SAK-Handwerk oder auf die ganze SAK-Branche. Was sind konkrete Schritte, umgesetzt werden müssen?

Wischmann: Ja, ich denke, die die wir sind ja kein klassischer Lobbyverband, sondern das ist Aufgabe sicherlich vom ZVSHK, die Industrie verbinden. Aber ich denke, wo wir alle übereinstimmen ist, angesichts der jüngsten Entwicklungen, USA und Abscholterung und die Schwierigkeit der Exportmärkte, die übrigens eigentlich wieder ganz gut angelaufen sind. Wir müssen uns auf das soll jetzt gar nicht nationalistisch klingen, aber wir müssen uns wieder auf unser Land konzentrieren und einen Investitionsschub. in Deutschland selbst nicht nur Infrastruktur, das ist klar bei Infrastruktur eben auch die, ich sag individuelle Infrastruktur, ich so aussprechen will. Also klar Schienen, Autobahnen, das kennen wir alles. Aber dass man auch selber die Ertüchtigung gerade nicht nur unter Klimagesichtspunkten, andere Gesichtspunkten, Stichwort demografischer Wandel, altersgerecht, trinkwasserhygiene. Und ich glaube, ein Programm anzustoßen, diese Dinge zu ermöglichen, ist nicht verkehrt. Und würde ich mir wünschen. Bei solchen Programmen und Wirtschaftsfördersachen ist immer so Da wird immer der Staat und die Milliarden. Es würde schon mal helfen, wenn man den Bundesbürgern mehr Geld lässt. Deshalb gibt es ja den, den ich auch persönlich unterstützen würde, Vorschluss zu sagen, die Investitionen in selbstgenutzten Einfamilienhaus ebenfalls, dass man die abschreiben kann. Ich glaube, das wäre ein ganz großer Motor und der auch deutlich einfacher wäre als wie der Geld. Der Staat nimmt immer ganz gerne Geld von den Bürgern. Dann wird er es selber verteilen. Und wie das immer so ist, da kostet dann mehr, als es da manchmal bringt.

Max: Ja klar.

Wischmann: und mit sehr viel Aufwand verbunden und dann lasst es lieber bei den Bürgern und sagt so pass mal auf du weißt am besten deine ökonomische Entscheidung und wir sorgen für Rahmenbedingungen, dass du investierst. Und wenn dann eine Rendite auch da ist, Rendite im Stichwort nicht nur monetär, sondern auch eine Rendite von Komfort, von Wärme, von auch das ganze Enkel festzumachen, ich kann das Haus vererben, es verrottet nicht oder ähnliches, ich habe daran Spaß. Ich glaube, das wäre eine sehr, sehr gute und auch für den Staat deutlich günstigere Investition. setze aber wie gesagt voraus, dass man als Staat wieder diesen Appell sagt, okay, die unterstützen wir auch, wir helfen euch auch. Aber nicht nur wieder 25 neue Förderprojekte, sondern sagen, mach etwas, die Rahmenbedingungen stimmen. Denn das haben wir ja mitbekommen, auch sei es Einfamilien, Hausbau und ähnliches. Das ist nicht nur von einer Förderung abhängig, sondern hohem Maße auch von den Begleitumständen, dass ich sage, ja, ich gehe diesen Schritt, weil ich weiß irgendwo 20, 30 Jahre im Horizont. Da stimmen die Rahmenbedingungen auch. Man kann auch der Politik nur ermahnen, auch bisschen längerfristig zu denken.

Max: Okay, also diejenigen Belohnen, die in Zukunft investieren, in ihr Haus, in ihre Wohnung, durch was auch immer, durch verbesserte Kredite, durch, ja ich weiß nicht, Mittel es noch gäbe, aber so mal auf den Punkt gebracht.

Wischmann: Ja, wenn ich eine Steuererklärung absetzen kann und sage, nicht nur das, was ich vermietet habe, sondern ich habe Investitionen gerade im haustürkischen Bereich, also nicht irgendwelche Luxusaufwendungen oder so, ist natürlich der Staat in meiner Brustwilne, aber dass man das wirklich sagen kann, sich steuermündend in welcher Höhe auch immer auswirken. Und das haben wir. Die Erfahrungen liegen ja vor aus den den 70er, 80er Jahren. Aber unisono quer durch die Parteien ist immer so zurückhaltend. Also das wäre dann mal so. wo ich schon nächstes Mal appellieren würde, fragen Sie mal direkt nach, was meinen Sie denn, dass Sie das alles besser können? Lassen Sie doch den Leuten das. Und ich glaube auch, da kommt ja immer das Totschlag Argument, nein, nicht alle sind Steuerzahler. Gut, die 17 Millionen Steuerzahler in Deutschland ist allerdings der relevante Bevölkerungsanteil für wirtschaftliches Wachstum. Ich kann es ja nicht ändern. Und davon profitieren ja auch nicht Steuerzahler als Beschäftigte in der Branche oder als als Zuarbeiter oder Ähnlichem. Das ist ja ein Sogeffekt, der auf jeden Fall da ist.

Max: Ja, okay. Und mit solchen Rahmenbedingungen würde auch die Industrie, der Handel besser in die Zukunft blicken können als jetzt. Weil sie sagen, Handwerk hat immer noch guten Vorlauf, aber Industrie ist ja doch immer noch ein Knackpunkt.

Wischmann: Auf jeden Fall. Genau, genau. So ist es. Nein, also das sind auch sicherlich Positionen, denke ich, von der Industrie Seite aus, dass man diese stabile Grundlage hat. Denn ganz klar, die Nachfrage muss da sein. Dann profitieren alle davon. Und ich könnte mir auch vorstellen, an solche Investitionsschub, dass der kurzfristig ist nichts, dass es auch nicht langfristig, sondern eher schon mittelfristig dann auch greift. Denn was wir auch gesehen haben, die Sparquote ist unverändert hoch. Der Bedarf ist hoch. Wir hatten ja gerade erst kürzlich eine große Badstudie gemacht. Auch da sehen wir über 7 Millionen Haushalte, wirklich im Bereich oder weder die, eigentlich renoviert werden müssten oder sollten. Nicht nur objektiv, auch subjektiv, dass die Verbraucher sagen, da würde ich auch gerne etwas machen. Also Investitionsvolumen ist durchaus da.

Max: Mhm.

Max: Und dann kommt natürlich das, was Sie gesagt haben, dass sich Hersteller oder auch der Handel vielleicht auf neue Geschäftsfelder, auf neue Innovationen auch stürzen sollten und da neue Felder einfach eröffnen. Und da haben Sie schon die ISH genannt als mögliche Präsentationsplattform oder als möglichen Einstieg, solche Innovationen dann auch in den Markt zu bringen. Die ISH wird die größte Plattform für die SAK-Branche sein. findet vom 17. bis 21. März in Frankfurt statt. Bevor wir konkret über ihre Funktionen und ihre Tätigkeiten bei der ISH sprechen, mal ein paar allgemeine Worte zu dieser Weltleitmesse. Ich weiß, wir reden alle zwei Jahre davon, dass die Messe eine riesige Bedeutung hat. Und ich denke, das wird auch in diesem Jahr nicht anders sein.

Wischmann: Ja, man muss aufpassen, dass man sich wiederholt. Aber ich glaube wirklich, dass wir schon bei der letzten ISH so ein paar Veränderungen gemerkt haben. Es ist ja so, wenn man sagt gute Produktjourn, die Produktjourn gibt es natürlich auch auf regionaler Ebene, die gibt es auch beim Handel, alles gut und richtig. Aber was die ISH auszeichnet, ist eine Plattform, nicht nur die Produkte zu sein, sondern auch die Themen anzusprechen. Nicht nur an Konferenzen und irgendwo fern ab, sondern auf den Ständen, auf der Messe selbst.

Max: Ja, genau.

Wischmann: Und gerade die ISH hat sich enorm weiterentwickelt. bin der Messegesellschaft Messe Frankfurt sehr dankbar. Man hat sich intensiv mit allen, wie heißt das so schön, Stakeholdern, Anspruchsgruppen, also den Ausstellern, aber auch den Besuchern zusammengesetzt und weg von dem reinen Produktdenke, sondern hin zu den Lösungsfeldern, die wir haben. Das Lösungsfeldern, habe ich so ein wunderschönes Wort. Was ist damit gemeint? Das heißt Anforderungen im Bereich Trinkwasser, Trinkwasserhygiene, im Bereich altersgerechtes Bad. im Bereich Heizung, Energie, Energiemanagementsysteme, Bereich Installation, KI, ähnliche Themen. Und das hat man an diese Anwendungsbereiche ein bisschen definiert. Klar, viele Firmen sind mehrere Anwendungsbereiche, wäre ja auch schade, wenn das anders wäre. Und so ein bisschen sowohl die Hallenaufplanung gemacht als auch den Zuschnitt der Themen. Es gibt eben für diese Themen auch Themen Inseln, Diskussionsfonds und auch sehr Verbände stehen nicht nur so schön. Der Verband hat da irgendwo einen Stand, schön gut. sondern was ein konkretes Service ist, die man vor Ort anbieten kann, Hintergründe, die man beleuchten kann. Und diese Funktion der ISH als die Diskussionsplattform, Innovationsplattform stärker auszubauen, das ist unser Petitum. Und ich glaube, ISH, die nächste ISH wird das in großem Maße erfüllen. Letzte war schon auf dem Weg und bei der nächsten auf jeden Fall mehr.

Max: Diese acht Lösungsfelder, die Sie auch eben gerade schon angesprochen haben, diese neue Aufteilung und dieses neue Konzept, das jetzt hinter der ISH steht, finde ich persönlich auch sehr spannend. Bin sehr gespannt, wie es ankommt und wie es dann in der Praxis auch umgesetzt wird. Jetzt sind Sie in Ihrer Funktion als Geschäftsführer der VDS und VDZ, ich denke, in mehreren Lösungsfeldern auch aktiv und bieten auch in mehreren Lösungsfeldern die passenden Themen an. Beschreiben Sie doch gerne mal Ihre Tipps. Tätigkeiten bei der ISH, was VDS und VDZ anbelangt.

Wischmann: Zum Glück kriegen wir gute Hilfe von den Mitgliedsverbändlern. Also fangen wir mal mit der VDS an im Sanitärbereich. Wir haben ja seit Jahren die Verantwortung für dieses Trendforum PopUpMyBathroom. Das wird es wieder geben. Diesmal haben wir immer so paar Trends ausgerufen. Die verändern sich ja auch nicht dauernd. Das Thema Farbe bleibt weiter, das Thema Altersgerechtes Bad. Diesmal wollen wir den Menschen im Mittelpunkt stellen. Wir haben deshalb auch eine sehr unterhaltsame Installation in Vorbereitung. Mehr will ich auch gar nicht verraten. Das ist noch ein bisschen Überraschungseffekt auch. wo wir Highlighten in bestimmten Installationen bestimmte Themen, Trends, die in der Branche sind. Wir wollen ja keine Konkurrenz zu den Ausstellern machen, sondern das ergänzend auf den Punkt bringen, eine Kulisse auch für Videoaufnahmen oder Pressegespräche ähnlich ist. Und es wird wieder ein großes Vortragsprogramm geben. Design Plaza heißt es diesmal, der Titel ist auch ähnlich über der Leiter in Bilding. Das machen wir nicht alleine, sondern das macht die VDS zusammen mit dem VDMA. Also verband man schon Anlagenbau, Sanitärtechnik und Design. Das ist ein Industrieverbund, noch relativ jung ist. Da bin ich sehr froh und ebenfalls beteiligt sind, durch die Messe engagiert. World of Architects und Stylepack. Was wird man da hören? Man wird Vorträge hören, einmal zur Badstudie. Das werde ich selber vorstellen. Dann einen Trendüberblick zu bekommen, weil auf der ISH, wenn man rüberläuft, Sachen kann man gar nicht wissen oder sehen. Und deshalb wollen wir das so bisschen kuratieren und vorstellen. Also einen Trendvortrag wird es geben. Es wird CEO Talks geben, wo wir mit den Geschäftsführern, mit den Vorstellenden sprechen, dass sie sich ganz kurz vorstellen und vorstellen, wofür ihr Unternehmen steht und was ihre Highlights an Produkten sind. Diskussionsrunden zum Thema Barrierefreiheit, zum Thema Allgemeinetrends. Also ein ganz vielfältiges Programm, eine große Mischung. Das ist der eine Teil. Der andere Teil ist natürlich, dass wir als Verband auch als Ansprechpartner dazu zur Verfügung stehen, ebenfalls mit dem VDMA, Sanitärtechnik und Design. Es gibt noch viel mehr in der Sanitärhalle. gibt das ganze große Thema Trinkwasser. Das macht die ZVS HK und die GABA. Es gibt auch im Schwimmbad Wellnessbereich spannende Entwicklungen. Das waren auch sehr geschätzte Kollegen. Also da ist bei Sanitär natürlich noch viel mehr. Auch ein neuer Bereich. Das so eine Übergang zur Heizung eigentlich nicht, sondern zur Gebäudetechnik. Das Thema Fassadenbegrünung, ein spannendes Thema. Aber nur alles können wir sehr bei mich abdecken. Aber das heißt, man sollte sich das Programm anschauen im Heizungsbereich.

Max: Mhm.

Wischmann: Da bin ich sehr froh, wir haben einen Gemeinschaftsstand mit der Heizungsindustrie, den BDH und den ZVSHK. Und wir sind federführend für einen Tag dieser Building-Konferenz. Das mal die englischen Worte, was es damit gemeint. Es wird eine Gebäudetechnikkonferenz geben, die sich nicht nur an Handwerk, sondern insbesondere auch an Architekten, Planer, kommunale Vertreter, also an jeden in der Branche, der mit zu tun hat, wendet und bestimmte Themen, die wir für wichtig erachten, highlightet an einem Tag. Wir sind verantwortlich für das Programm am Dienstag. Da geht es die berühmt berüchtigte kommunale Wärmeplanung. Es sind ja viele Mythen oder die Hintergründe sind nicht mal ganz klar. Also es ist nicht nur Fernwärme, das kann es sein, aber das wird immer so darauf verengt. Und das wollen wir deutlich machen. Spannende Gesprächspartner dabei. Und das wird die VdZ diesen Tag maßgeblich gestalten. Aber die Konferenz geht natürlich über alle Tage und man sollte immer das Programm sich ansehen. Dann meine persönliche Highlight oder ich alles Highlights sind natürlich wieder verantwortlich als VDZ für das große Thema Startups. Und Sie haben es ja angesprochen ISH alle Jahre. Na ja, hat sich ja nicht so viel verändert in den Jahren. Ich glaube, die letzten Jahre bei der ISH hat sich mehr verändert als in den 20 davor. Und das Thema Startups kam ja dazu. Ich war da am Anfang persönlich noch so, na ja, wer wird sich denn da melden? Und es wird die Bude eingerannt. Anders kann man es nicht nennen.

Max: cool

Wischmann: Viele junge Unternehmer aus allen Bereichen drängen förmlich in die SHK-Branche und wollen ihre Innovation vorstellen, ob das ein besonderer Abfluss ist, ob das eine Wärmerückgewinnung ist, ob das die Erleichterung der Demontage ist, ob das KI-Programme sind. Also unheimlich viel tut sich da. Und wir haben eine sehr, sehr starke Nachfrage. Wir haben bis zu 40 Start-ups, so viel ging mir gar nicht aus, die sich gemeldet haben, Daueraussteller, also die alle Tage da sind, 20 Tagesaussteller über 300 Quadratmeter. was mich besonders freut, 20 Start-ups aus Deutschland, aber 12 Start-ups aus neun Ländern. Also auch international ist das ein Thema. Und das zeigt, dass diese Branche alles andere als old school ist, sondern höchst innovativ ist und auch innovative Menschen anzieht. Das freut uns natürlich.

Max: Sehr cool. Das ist schöner Überblick über die ISH und Startup-Bereich. freue ich mich persönlich auch drauf. Ich kenne das eine oder andere Unternehmen, das dort auch ausstellen wird. Und das fand ich bei der Get North in Hamburg im letzten Jahr schon schön, da zu sehen, welche Unternehmen dort sind. ja, das ist einfach ein Zeichen, wie Sie sagen, dass die Branche sich weiterentwickelt, dass es viele neue Unternehmen gibt mit innovativen Ideen, die sie dort präsentieren.

Wischmann: Genau.

Wischmann: Ja.

Max: da lohnt sich es auf jeden Fall.

Wischmann: Ja, ich bin wirklich in Werbung dafür, weil ich hatte nämlich gerade auf der GED Nord auch den Hinweis bekommen von einigen Ausstellern. Wir würden uns freuen, wenn viele Handwerker auch mal die Chance sehen und sagen, dass nicht nur Startups, jetzt irgendwie Geld einbringen wollen, sondern die wollen mit ihren Ideen natürlich den Markt beglücken. Das ist ja ein so ordentliches Team. Aber so zwei, drei Sachen sind dabei, wo ich mich freuen würde, wenn die auch erfahren, dass die Branche auf neuen Innovationen aufgeschlossen ist. Ich weiß das, das ist auch sehr richtig. Wenn ich installiere, bekannt und bewährt, ist einfacher.

Max: Ja ja.

Wischmann: ist auch besser, weil dann sich umlernen muss. Aber da sind noch, glaube ich, die ein oder andere ergänzende Idee oder Produktidee, Innovation, die es wert ist, beachtet zu werden. Deshalb mein Appell, das Handwerker Radio auch im Start-up Bereich mal vorbeizuschauen. Also das sind wirklich gute und kreative Lösungen und das sind auch nicht irgendwelche Eierköpfe, sondern sehr pragmatisch.

Max: Herr Wischmann zum Abschluss. Sie haben jetzt viele spannende Themen erklärt, die man auf der ISH in diesem Jahr sehen und erleben kann. Was ist denn Ihr Tipp für Handwerker? Wie bereitet man sich auf diese ISH vor, dann wirklich das zu finden, was einen selbst betrifft und interessiert?

Wischmann: Also ich freue mich, dass es wieder gelungen ist, durch die Zusammenarbeit Messe mit dem Handwerks- oder ZVSHK ein ganz tolles Programm zu machen. Ein Mehrwertprogramm, nennt sich das. Auf den Seiten des ZVSHK kann man sich informieren, was wir als Gesamtbranche natürlich auch unterstützen und toll finden. Und da ist eigentlich alle Informationen von Anreise her ein besonderes Programm, gerade fürs Handwerk geschnürt, da sich zu informieren über dieses Mehrwertprogramm des Handwerkerns selber in der Halle 661... zentralen Anlaufstand und den sollte man besuchen, weil dann auch man sich dann weiter verstreuen kann und sagt, was möchte ich jetzt nochmal in Konkrete nochmal besonders mir anschauen. Also ich glaube, dass das Informationsangebot, was sowohl die Messe-Seite als auch die Handwerksseite hat, top ist. Es ist ein riesiges Angebot, das weiß ich. Man muss sich also vorher am besten schon mal gucken, wo will ich hin, wie ist so der Weg durch die Messe, was nie vor Ort dann klappt. Mir geht es genauso. Viele Inspirationen vielleicht so ein Tipp, sowohl im Vorfeld, auch manchmal auch nach der Messe, dass man nochmal guckt, was war jetzt da, was waren jetzt die Themen, was ist da für mich interessant und wo kann ich noch mal vertiefend mich informieren. das wäre also Vorbereitung, da sein und die Nachbereitung. Aber vor allem ist natürlich über jeden Besucher, da ist, ich glaube, man nimmt auf jeden Fall vielleicht noch mehr als früher von dieser Messe mit.

Max: Herr Wischmann, dann wünsche ich Ihnen weiterhin eine gute Messevorbereitung und wir sehen uns dann Mitte März in Frankfurt. freue mich darauf und freue mich, viele Handwerkerinnen und Handwerker bei der Messe begrüßen zu dürfen. Ihnen vielen lieben Dank für Ihre Zeit, Interview und wir sehen uns im März. Bis dann. Danke, ciao.

Wischmann: Danke Ihnen, dann, danke, tschüss.

Neuer Kommentar

Dein Name oder Pseudonym (wird öffentlich angezeigt)
Mindestens 10 Zeichen
Durch das Abschicken des Formulars stimmst du zu, dass der Wert unter "Name oder Pseudonym" gespeichert wird und öffentlich angezeigt werden kann. Wir speichern keine IP-Adressen oder andere personenbezogene Daten. Die Nutzung deines echten Namens ist freiwillig.