#124 Thilo Hamm, wie entlasten die Schrottbienen das SHK-Handwerk?
Shownotes
In dieser Folge der SHK-Show spricht Max Hermannsdörfer mit Thilo Hamm, Mitgründer und Geschäftsführer der Schrottbienen. Die Schrottbienen unterstützen Installateure u.a. bei der Entsorgung von Altmetallen und Verpackungsmaterialien sowie beim Transport schwerer Geräte wie Heizkessel und Wärmepumpen.
Ziel ist es, Handwerksbetriebe zu entlasten und Fachkräfte effizienter einzusetzen. Thilo erklärt, wie das Unternehmen entstand, wie der Service deutschlandweit organisiert ist und welche Pläne sie für die Zukunft haben. Bei der ISH in Frankfurt werden die Schrottbienen in der Startup-Area der VDZ in der Halle 11.1 zu finden sein.
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Transkript anzeigen
Max: Hallo zusammen und herzlich willkommen zu dieser Ausgabe der SHK Show. Ich bin Max Hermannsdörfer und bei mir zu Gast ist heute Thilo Hamm. Er ist Mitgründer und Geschäftsführer der Schrottbienen. Hallo Thilo. Thilo Schrottbienen, erstmal ein cooler Name. Gehen wir gleich darauf ein. Erstmal zu dir. Sag doch gerne mal ein, zwei Worte.
Thilo: Super.
Thilo: Hallo Max
Max: dass wir dich ein bisschen besser kennenlernen.
Thilo: Mein Name ist Thilo Hamm, ich bin 42 Jahre alt, habe mal Elektrotechnik studiert, eine MBA gemacht und das qualifiziert einen mit Rohstoffen zu handeln. habe zwischendurch mal ein Handwerksunternehmen gegründet, wir haben Alarmanlagen installiert, aber seit vier Jahren im Bereich der Kreislaufwirtschaft unterwegs.
Max: Okay, im Bereich der Kreislaufwirtschaft, heißt Abfallentsorgung, Schrottentsorgung und daher auch die Gründung des Betriebs Schrottbienen.
Thilo: Genau, wir sind gestartet als Recycling-Unternehmen. Mein Mitgründer Florian, eigentlich Jurist, hat in einem großen Recycling-Unternehmen gearbeitet. Und wir haben uns zu dritt, der dritte im Bunde ist Sebastian Kopps, ein Software-Entwickler, die Frage stellt, woher kommt eigentlich das Material immer? Wie kommt man an diese Quellen dran? Neudeutsche nennt sich das Urban Mining, sind gestartet als Schrott-Sammler, der in ganz Deutschland unterwegs war und haben bei Privatkunden, bei Geschäftskunden Altmetalle abgeholt, haben aber relativ schnell gesehen, dass es im Handwerk und speziell im SHK-Handwerk Bedarf dafür gibt, nicht nur das Metall abzuholen. Dort gibt es riesige Metallmengen. Jeder Heizung wiegt so 200 bis 300 Kilo. Sondern auch ein Servicebedarf. Kunden haben uns gefragt, hey Tilo, es schön, dass ihr vorbeikommt und den Metallschrott von der Bordsteinkante abholen könnt. Könnt ihr nicht auch die alte Heizung raustragen? Können wir machen. Könnt ihr nicht auch die neue Heizung mit reintragen, wenn deine Jungs mit den breiten Schultern schon vor Ort sind? Können wir machen. Dann kam mir die Frage auf, es ist schön, ihr Metallschrott mitnehmt, aber könnt ihr nicht auch Polysterolverpackungsmaterialien mitnehmen? Weil meine Mitarbeiter müssen damit sonst zum Wertstoffhof fahren, da anstehen, einwiegen, auswiegen oder es mit zum Hof nehmen und nach Feierabend dann noch wegschmeißen. Sodass wir mittlerweile, wir sagen, dass keine Recycling Company mehr sind, sondern eine Servicefirma, die das Handwerk und speziell, deswegen sind wir heute hier, das SAK-Handwerk auf der Baustelle mit Manpower entlastet.
Max: Okay, das ist schon mal zur Grundidee. Wir werden da auf ein paar Teilbereiche im Laufe des Gesprächs näher eingehen, wie das Ganze funktioniert. Aber ich finde die Idee an sich ja schon mal ganz spannend. Erst mal begonnen mit, okay, ja, Privatkunden, Gewerbekunden, da fangen wir an, nehmen da den Schrott mit. Wie kann dann der Switch, das ihr gesagt habt, wir gehen weg von Privatkunden und fokussieren uns jetzt wirklich auf das Handwerk?
Thilo: Mmh.
Thilo: Wir haben alle so eine starke Online-Affinität und haben einfach die Privatkunden per Google Adwords, per Google Werbung akquiriert. Ist relativ einfach, du schmeißt Geld bei Google rein und hinten raus kommen Leads, die muss man konvertieren. Wir haben Callcenter aufgebaut, ganz viele tolle Sachen gemacht, haben viele Zahlen getrackt, Konvertierung, bla bla bla. Aber im Endeffekt hatten wir Kunden, die einmal Schrott hatten, weil so ein Privatmensch, der tauscht vielleicht mal ein Garagentor aus oder hat die Zimmensammlung vom Opa, die wir abgeholt haben. Aber er hat nicht wieder Kernschrott. Kleine Warenkörbe, Einmalgeschäft. Und wie gesagt, wir haben die Handwerker gesehen, die wirklichen Bedarf hatten. Bisschen anders, weil wir nicht nur an der Bordsteinkante dann zum Schluss abgeholt haben, sondern noch diesen Service mitgemacht haben, dann gesagt, das ist so gut und das funktioniert so gut, lass uns doch darauf konzentrieren. Gleichzeitig haben uns Unternehmen wie Weiland noch zwei, drei andere große Heizungshersteller angesprochen. wir nicht auch mit denen zusammen arbeiten können und ihre Kunden entlasten können. Weil was will so ein Weiland, was will ein Großhändler, der möchte gerne Produkte verkaufen und der steht auch vor dem Problem des Fachkräftemangels. Und die Idee von uns ist wirklich deine Jungs, die Fachkräfte auf der Baustelle, können das machen wofür sie mal ausgebildet und ausgebildet wurden, dass es halt nicht 200 Kilo eine Treppe hochwuchten. Und das übernehmen wir, damit die effizienter arbeiten können und ermöglichen so den SAK Unternehmen.
Max: Klar.
Thilo: mit zwei Mann, mit drei Mann eine Wärmepumpe zu installieren, weil 300 Kilo schleppt man nicht zu 2000 Keller raus. Da kommen wir dann und helfen. Genau. Aber das war wirklich so die Idee für den Switch, zu sagen, Privatkunden alles schön und nett und wir haben Google sehr reich gemacht, aber wir stellen das ab. Genau. Vielen Google AdWords aber dieses echte Kundenbeziehung haben, für Kunden regelmäßig da sein. Es gibt Kunden, da sind wir zweimal die Woche auf einer Baustelle bei einem Montage-Team.
Max: Also viel rein investiert, ja.
Thilo: wenn die montags und mittwochs eine Wärmepumpe installieren, das ist wie eine verlängerte Werkbank, wie ein verlängertes Werkarm für die. Und das, auch mir persönlich, macht es viel mehr Spaß, weil ich eine große Liebe für Handwerk habe und einfach denke, mit den Jungs kann man wirklich zusammen arbeiten.
Max: Wie ist denn euer Netzwerk dann mittlerweile strukturiert? Also die Fokussierung aufs Handwerk kam vor ungefähr einem Jahr.
Thilo: Mmh. Genau, vor einem Jahr haben wir den Hebel umgelegt, haben komplett Google Werbung abgestellt. echt schwieriges Gespräch mit dem Mitarbeiter, der nichts anderes zwei Jahre lang gemacht hat, als Google Werbung zu optimieren. Aber gesagt, das macht keinen Sinn. Und dann, wir sind mittlerweile in verschiedenen Regionen in Deutschland unterwegs. In Hamburg, in Berlin, in Nordrhein-Westfalen, in Stuttgart, in Frankfurt und in München. Also alle Ballungszentren decken wir ab und haben dort ... Wir suchen uns einen Vertrieb, Leute, aus der SHK-Branche kommen, die in dem Netzwerk schon drin sind, die wir anstellen, und suchen uns einigerseits noch strategische Partner. Strategischer Partner, das hatte ich eben schon erzählt, ist Weiland. Aber auch die GC- GOT-Gruppe ist ein Partner, mit dem wir zusammen an Kunden rangehen und sagen, hey, wir können deine Leute entlasten, wir können ihnen eine Arbeit abnehmen, die wir nicht gerne machen. Es gibt ganz viele Initiativen, wo durch Software, durch andere Dinge ... versucht wird, Handwerk zu optimieren. Muss man sein ganzes Betriebsumstellen, die ganze Warenwirtschaft umstellen, viele, viele Dinge machen. Wir sind zu ganz niederschwelliges Angebot. Probier uns aus, auf der Baustelle unseren Service einzusetzen, entweder es funktioniert oder es funktioniert nicht.
Max: Mhm.
Max: ist ein super Punkt, weil gerade Zeitersparnis, egal wo man ist, egal auf welcher Messe, mit wem man spricht, es geht immer darum, wie kann ich meine Zeit effektiver nutzen. klar, wie du sagst, Digitalisierung ist ja gerade das Schlagwort und am besten noch KI-Einsatz und Prozessoptimierung. Aber ja, das, was ihr macht, ist eine ganz praktische Erleichterung tatsächlich für die Installatörer, draußen täglich arbeiten.
Thilo: Genau.
Thilo: Genau. Das, halt im Hintergrund bei uns passiert, da ist halt viel Technik drin. Wir haben eine eigene Software entwickelt, die Fahrzeugroute zu optimieren. Die Fahrer haben ein Tablet, da ist eine eigene Software drauf. Die sind auf der Baustelle, gehen an verschiedene Punkte durch, können zum Beispiel den alten Kessel fotografieren und die Seriennummer aufschreiben. Die ist wichtig für die Förderung. Immer mehr Förderstellen fragen auch nach der Seriennummer oder nach dem Verwertungsnachweis des Altgeräts. Sonst geht die Förderung nicht durch.
Max: Ja, klar.
Thilo: Und immer mehr fragen mittlerweile auch nach der Seriennummer des Altgeräts. Weil irgendein Schein kann jeder Recyclingunternehmen ausstellen. Aber wir sehen einfach, dass das immer mehr Unternehmen auch schwarz auf weiß haben wollen, dass das entsorgt wird. so haben wir ein Alleinstellungsmerkmal, das wird dann auch per E-Mail direkt ans Backoffice, ans Büro geliefert. Beziehungsweise kann man das dann auch einfach in ein Portal runterladen, damit die ganze Dokumentation auch komplett lückenfrei ist. Lückenlos ist deswegen haben wir dort halt eine eigene Software gebaut, auch wenn wir nach vorne im Frontend irgendwie Jungs mit breiten Schultern haben und Sprinterfahrzeugen ist das, was im Hintergrund passiert, doch mehr Tech als man denkt, halt wirklich auf diese Fahrzeugrouten zu gehen, aber auch alles was Terminierung, Dokumentation und so weiter angeht, ist uns sehr wichtig, dass das sauber gemacht wird.
Max: Wenn wir mal in die Praxis reinschauen, wie denn so ein aktueller Ablauf ist, wenn ein SRK-Unternehmen ohne euch arbeitet. Also wenn die Entsorgung, so wie wahrscheinlich die meisten SRK-Unternehmen es aktuell machen, das Ganze selbst machen. Was sind da die Herausforderungen? Du hast gerade auch schon erwähnt, ja, da muss man Zertifikate teilweise erbringen, da muss man die Regulatorien erfüllen. Beschreib doch diesen Prozess gern mal, wie diese Entsorgung
Thilo: Hm.
Thilo: Mmh.
Thilo: Ja.
Max: aktuell läuft ohne die Schrotpine.
Thilo: Es ist eine total wichtige Frage, weil alle, die uns jetzt zuhören, werden sagen, ich habe doch eine Lösung. Die ist vielleicht nicht immer ideal, aber der alte Kessel bleibt ja nicht im Keller beim Kunden. Klassischerweise ist es so, die Mitarbeiter fangen morgens an, lassen Flüssigkeiten, alles raus und an einem bestimmten Zeitpunkt gegen Mittag, früher Nachmittag, wird der Kessel rausgetragen. Meistens braucht man drei bis vier Mann dafür, je nachdem, das für eine Größe ist. Das heißt, entweder ich habe schon drei oder vier Mann auf der Baustelle für den ganzen Tag eingeplant.
Max: Mhm.
Thilo: Oder ich arbeite mit Zweierteams, da muss ein dritter, vierter Mann kurz dazugeholt werden. Die fahren dann quer durch die Stadt, holen den Kessel raus und fahren wieder zurück. Nur diese Arbeit des Tragen zu machen. Dann wird der Kessel entweder ins Auto geladen und wird zum Wertstoffhof gefahren oder der Kunde hat einen Container bei sich am Hof stehen. Oder aber es wird irgendein Schrotti angerufen, der gegen Bargeld, drückt einem dann 5 Euro für die Kaffeekasse in die Hand, den Kessel abholen. So diese Modelle gibt es. Bei uns wäre das ganze simpler. Wir werden im Vorfeld gebucht, drei bis vier Tage im Voraus. Kann aber auch am gleichen Tag passieren, wenn wir die Kapazitäten haben. Das ist immer regionsabhängig. Wir kommen mit zwei Mann, vier Mann oder auch bei sehr großen Anlagen zu sechs Mann auf die Baustelle. Flüssigkeiten ist alles abgelassen. Wir tragen den Kessel raus, laden den in unser Fahrzeug ein. Es gibt diese Dokumentationsnachweis. direkt per E-Mail. Dann helfen wir, wenn der Kunde es wünscht, auch noch die Wärmepumpe auf den Sockel zu setzen, packen eben noch alles mit aus, helfen gerne kurz dabei und nehmen dann alles mit an Verpackungsmaterialien und fahren von der Baustelle weg. Es gibt auch Kunden, die uns zweimal buchen, einmal nur zum Schleppen, einmal am Ende der Baustelle, alles abzuholen. Da gibt es verschiedene Modelle. Uns ist wichtig, dass wir Probleme des Kunden lösens und jeder Kunde hat halt ein Prozess wie seine Baustelle ab. Wir haben unterschiedliche Kunden, haben 500 Mitarbeiter bis hin zu Einzelkämpfer. Da gucken wir einfach, dass wir in den Prozess reinpassen, bestmöglich diese Entsorgung auf der Baustelle zu übernehmen. gibt auch Kunden, die rufen uns nur, die Wärmepumpe auf den Sockel zu setzen. Die packen irgendwie schon alles am Büro aus oder geben es der zum Beispiel Großhändler, GC, GOT-Gruppe direkt wieder mit. Die rufen uns nur zum Beispiel die Wärmepumpe bei der Kundin durch den Garten zu trägen. Wenn du jetzt einen Monoblock hast, der 170 Kilo wiegt, dann wird das zu zweit auch schwierig. Kann man mal machen. Wenn man es zweimal die Woche macht, ist es nicht gut.
Max: Mhm.
Max: Das merkt man dann irgendwann. Kann man den Pi mal Daumen sagen, wie viel Zeit man durch euch sparen kann? Gibt es da Erfahrungswerte? Klar, sagst, jeder Betrieb hat seinen eigenen Prozess und es kommt immer drauf an, was man tut. Aber wenn ich jetzt mal von dem Fall ausgehe, der SHK-Betrieb entsorgt den Kessel selbst, legt auch den Abtransport selbst. Wie viel Zeit geht für so was drauf?
Thilo: Genau.
Thilo: Ja.
Thilo: Kessel raus tragen, zerlegen und raus tragen sind ungefähr zwei Mannstunden. Je nach Größe musst du noch was abflexen, dann musst du es raustragen. Dann kommt aber noch die Zeit, zum Wertstoffhof zu fahren oder zum eigenen Lager zu fahren, die noch oben drauf kommt. Das ist nach je nach Region unterschiedlich, weil ich unterschiedlich weit fahren muss. Und es auch unterschiedliche Qualitäten von Wertstoffhöfen gibt. Es gibt die Höfe...
Max: Mhm.
Thilo: Da fahre ich hin, kann alles abladen und fahre wieder und muss den einfach 30 Euro in die Hand drücken. Oder aber es gibt Höfe, da muss ich einwiegen. Jetzt muss ich erstmal anstellen. Ich muss einwiegen. Dann muss ich abladen. Wenn ich noch ein anderes Material habe, muss ich wieder auswiegen, einwiegen, nochmal abladen. Das kann auch schon mal länger dauern. Das sehen wir halt auch dadurch, dass wir sämtliche Fahrzeuge mit GPS tracken. Sehen wir auch einfach, dass je nach Abladestelle, wir arbeiten halt mit Recyclingpartnern zusammen. Wir haben keinen eigenen Hof. die Zeiten sehr weit auseinandergehen. Das ist unser Anspruch, das zu optimieren, weil wir das in Deutschland sehen können, da selber auch besser zu werden.
Max: Das heißt, ihr seht genau in NRW, da geht es fix, da braucht man nur 10 Minuten. In Bayern braucht man zum Beispiel eine Dreiviertelstunde und dann versucht ihr da irgendwie einen Weg zu finden, das schnellstmögliche für euch zu finden.
Thilo: Genau, eher nicht regional, sondern eher auch nach Unternehmen. Die einen sind sehr bürokratisch und sehr komplex, und die anderen sind etwas schneller und haben schlankere Prozesse. Da ist einfach ein Riesenunterschied. Genau. Bei dem anderen gibt es vielleicht auch noch eine Cappuccino-Maschine, wo der Mitarbeiter dann vielleicht noch ein Cappuccino trinkt. Und wir dachten immer, der braucht so lange beim Einladen, aber der sitzt da einfach nochmal und trinkt Cappuccino. Was auch fair ist, soll den Leuten auch gut gehen. Genau.
Max: Okay.
Max: Mhm.
Max: Ja, sehr gut. Du hast vorhin erwähnt, ihr seid in ein paar Kernmetropolen aktiv. Im Prinzip kann man euch aber deutschlandweit rufen. Ist das richtig?
Thilo: Hm.
Thilo: Ganz genau. Was uns wichtig ist, ist, dass was ich eben sagte, wir wollen Problemlöser unserer Kunden werden. Wenn der Kunde, der eigentlich in Hamburg ist, jetzt auf einmal an der Ostsee eine Installation macht, weil wir viele große überregionale Kunden haben, fahren wir da auch hin. Da nehmen wir eine Amtfahrtsbauschale, die sich auf den Kilometer bezieht, da möglichst fair und transparent dem Kunden auf der Baustelle zu helfen. Wenn jetzt jemand aus München auch in Augsburg arbeitet oder auch in Kempten, fahren wir dort auch hin.
Max: Mhm.
Thilo: Und machen das, weil dieses nur die Rosinen rauspicken halt für uns schwierig ist. Wir wollen halt der verlässliche Partner sein. Gut, wenn es eine Anfahrt gibt, das macht keiner im Handwerk, dass er dann umsonst dahin fährt. Aber da gibt es dann eine faire Pauschale, die wir dann ansetzen können. Genau.
Max: Mhm.
Max: Ist klar.
Max: Und ihr finanziert euch dann insgesamt dadurch, dass die Handwerksbetriebe euch beauftragen. Wie sieht die Finanzierung da aus? Kriegt ihr für den Schrott, den ihr mitnehmt? Kriegt ihr dafür auch noch Geld? Ist das Geld, auf euer Konto fließt?
Thilo: Genau. Der Eisenschrott wird erst ab zwei Tonnen für den Kunden rückvergütet. Kupfer, Bundmetalle, aber ab dem ersten Kilo. Natürlich haben wir da, das wird jeder wissen, haben wir da eine Marge dran verdienender Geld. Allerdings liegt die Tonne Schrott im Moment bei 200 Euro. Wenn ich 200 Kilo aus dem Keller raushole, sind das 40 Euro. Dafür fahre ich nicht unter einen Schlepp, Stunde was aus dem Keller raus. Es gibt für uns verschiedene Leistungspakete, die je nachdem, was der Kunde haben möchte, wir ihm anbieten können. Das fängt bei 99 Euro an.
Max: Mmh.
Thilo: und geht dann hin, zu zwei Mann für den ganzen Tag zu buchen, wenn irgendwo größere Arbeiten anstehen, wirklich große Anlagen rausgeflext werden müssen oder auch mal irgendwie Gussrohr aus einer Schule oder so was unten im Keller rausgeflext werden muss, kann man da auch in solche Leute einsetzen, solche Arbeiten zu machen. Deswegen haben wir Leute im Außendienst bzw. auch im Innendienst, die dann individuell gucken können, dass wir das bestmögliche, transparente Paket finden. Aber das wird, glaube ich, jeder Handwerker einsehen, dass wir... vom Metallschrott nicht mehr leben können. Dafür sind die Preise zu sehr abgerauscht.
Max: Wenn ihr deutschlandweit aktiv seid, wie viele Leute? Ja gerne.
Thilo: Ich würde noch eine Sache ganz kurz dazu sagen, fällt mir gerade ein. Wichtig ist auch, dass wir gar nicht aufgrund dieser zwei Umsatzströme, wir haben, Material und Gebühr, gar nicht mal auf das Material angewiesen sind. Es gibt auch Kunden, sagen, ich will das Material gerne behalten, der Endkunde behält das oder so was. Dass das für uns auch total okay ist. Wir heißen zwar Schrottbienen, weil wir im Schrott gestartet sind, aber man könnte uns genauso gut auch Service-Bienen nennen, weil wir gerne auch kommen, ohne dass wir ein Material mitnehmen. sondern wirklich nur den Service anbieten. ist einfach wichtig zu verstehen, weil die meisten hören Schrott. Dann haben sie sofort was im Kopf, was wir sein sollen, was wir gerade sein machen. Aber es geht wirklich diesen Service, den wir anbieten können. Deswegen, wenn jetzt jemand denkt, das Kupfer, das behält immer mein Kunde, dann können wir trotzdem helfen, weil wir das nicht unbedingt brauchen. Genau.
Max: Mhm.
Max: geht weiterhin. Ja, okay. Dieser Service bietet ihr deutschlandweit an. Kannst du sagen, wie viele Leute bei euch im Team dann aktiv sind?
Thilo: Wir sind gestartet zu dritt, Juristen, Softwareentwickler und Ingenieur und haben uns erst mal drei Autos genommen und sind zu dritt selber rumgefahren in Nordrhein-Westfalen. War tatsächlich die beste Zeit, die wir als Firma hatten, weil es sehr, sehr einfache und klare Aufgaben waren, auch als Grund der Geschäftsführer. haben das zwei Monate gemacht. Unser erster Mitarbeiter kam dann in den Innendienst, weil fahren konnten wir ja selber, telefonieren irgendwann mal nicht mehr. Von da aus sind wir weitergewachsen, mussten dann irgendwann mal Fahrer anstellen und wieder zurück ins Büro. Gerne fand das andere eigentlich auch ganz cool.
Max: Mhm.
Thilo: Und haben dann Fahrer angestellt, sind jetzt mittlerweile bei insgesamt die 60 Leute. Mit Fahrern, mit Außendienstlern, mit Innendienst, Personalabteilung, Finanzabteilung, Operations, die Leute, die wirren Bienenschwarm jeden Tag koordinieren. Weil kann man sich vorstellen, jeder kennt eine Baustelle, irgendwo geht was schief, dass der Absperrhahn von den Stadtwerken klemmt und die Heizung kann noch nicht ausgetauscht werden, dann verschiebt sich der ganze Tag und dann haben wir Leute, eine ...
Max: Mhm.
Thilo: unglaubliche Passion haben dafür, dass Dinge spontan umgeändert werden müssen und diese diese mittlerweile knapp 30 Fahrzeuge umkoordiniert werden müssen in Deutschland. das die guten Jungs. Genau. Und da haben wir für alle Bereiche was und sind jetzt ready, noch weiter zu wachsen. Das ist unser Ziel, die die Ballungsgebiete, wo wir sind, jetzt mit noch mehr Fahrzeugen zu verdichten, dann auch so übergreifend von Region zu Region.
Max: Cool.
Thilo: diese Lücken zu schließen.
Max: Du hast schon mehrmals gesagt, ihr seid Problemlöser, ihr wollt Problemlöser sein für eure Kunden. Fällt dir denn irgendeine Story ein, irgendein besonderer Moment, ein besonderer Auftrag, wo du sagst, ja, da haben wir tatsächlich durch unseren Service ein Problem lösen können.
Thilo: Hm.
Thilo: Die erste Heizung, die wir rausgeholt haben, so wie das Ganze anfing, das war zwischen zwei Corona-Lockdowns, sind Flo und ich selber gefahren. Und wir hatten einfach diese Google-Werbung laufen lassen, dann hat uns ein Heizungsmensch gerufen und wir sollten eine Heizung aus dem Keller holen und dann wog das Ding halt 250 Kilo. Und wir hatten gar nicht das richtige Equipment, weil wir halt auf kleinere Sachen spezialisiert waren. Da sind wir zum Baumarkt gefahren, das war die Zeit, wo man nur mit Gewerbekarte in den Baumarkt konnte. Ich war ganz alleine in dem Baumarkt. Das war unglaublich und da haben wir Spanngurte und alles geholt.
Max: Mhm.
Thilo: und haben dann uns überlegt, wie wir das Ding jetzt da rausholen und das wirklich geschafft. Und da gibt es ein tolles Foto von Florian. Ich sehr stolz vor diesem, der wog 250, 300 Kilo, so ein alter Fissmann Kessel, erstanden. Und daraus ist unser Geschäft entstanden. ist ja super. Wenn man bisschen schlau ist und sich bisschen überlegt mit Hilfsmitteln, wie man das da rausbekommt, dann haben wir für den Mann hier jetzt echt ein Problem gelöst, weil der stand mit seinem Copanion zu zweit auf der Baustelle und der das halt auch nicht geschafft. Und das war, glaube ich, so der wichtigste Kessel, den wir jemals rausgeholt haben. der wahrscheinlich auch mit am längsten gedauert hat, aber wir waren extrem stolz, dass wir wirklich von, mein Gott, was ist das denn hier, hin zu cool. Das können wir. Lass uns doch da draußen Geschäft machen.
Max: Ja geil, wenn man dann so einen Moment auch selbst erlebt und selbst die Erfahrung macht, wie das dann funktionieren kann. Das ist aber schon die perfekte Überleitung zu meiner nächsten Frage. Du sagst, ihr hantiert da mit richtig schwerem Zeug und eure Einsatzbienen vor Ort, die müssen auch ranklotzen. Trotzdem, so ein 200 Kilo Kessel kann man ja wirklich nicht, man kann sich ja nicht kaputt arbeiten an so einem 200 Kilo Kessel.
Thilo: Ja.
Max: Was habt ihr da für Möglichkeiten, schwere Materialien auch rückenschonend, gesundheitsfördernd zu transportieren?
Thilo: Erkundungssundheitsfördernd wäre jetzt schwierig. Genau. Erstmal die Jungs, die wir haben, müssen gewissen Fitnesslevel haben. Oder sie müssen Physik beherrschen. Man kann auch viel mit Köpfchen machen. Ich bin jetzt auch nicht der Kräftigste. Jetzt sieht man nur von mir so einen kleinen Ausschnitt. Aber ich habe nicht das größte Kreuz. Das heißt, wir haben sehr hochwertige Sackkaren, mit denen man arbeiten kann. Wir Tragehilfen und wir haben für ganz große Anlagen auch
Max: Gut, wäre gesundheitserhaltend, sag ich mal.
Thilo: Treppenlifte, mit so Panzerketten arbeiten. Also nicht nur der sich so hoch bockt. Die schaffen nicht ganz so viel, aber haben dort auch großes Gerät, die dann rauszuholen. Aber vor allen Dingen ist es, wenn man Physik beherrscht und weiß, wie man etwa sicher auf eine Sackkarre bringt und dann auch im Rahmen der Arbeitsschutz einfach ausbringen kann. Und natürlich auch
Max: Mhm.
Thilo: die Immobilie des Kunden nicht zu beschädigen, was extrem wichtig ist. Ihr könnt es ja vorstellen, wir jetzt 30.000 Abholungen gemacht, da geht auch mal was schief, dafür sind wir versichert, das regulieren wir. Aber dass jeder, der uns hier zuhört und vielleicht gerade ein Lächeln im Gesicht hat, wird sich auch an die eine oder andere Stelle erinnern, wo er selber auch mal etwas ins Rutschen kam und dann ist die Eigensicherung immer viel, viel wichtiger als ...
Max: geschrammt ist oder irgendwas.
Thilo: jetzt die Treppe beim Kunden, aber es ist immer eine Frage die kommt, was ist wenn was passiert und ich wäre unglaubwürdig wenn ich jetzt sagen würde ist es noch nie was passiert, das passiert, dafür sind wir versichert und regulieren das sehr professionell.
Max: Ja, ich denke, auch das, was ihr macht, ja Handwerk. Handwerk geht nicht ohne, dass mal irgendwo irgendwas passiert. Aber auch dafür gibt es immer Lösungen. deshalb, gut, dass du es auch so nochmal rausstellst. Wer arbeitet denn bei euch? was für Vorerfahrungen teilweise? Sind es Menschen, die teilweise auch aus dem Handwerk kommen? Oder ist es ganz bunt gemischt?
Thilo: Ja.
Thilo: Wir haben Leute, aus dem Handwerk kommen, haben zum Beispiel jemanden, der aus dem Karosseriebereich kommt. Wir haben viele Geflüchtete, die allerdings auch Deutsch die können alle Deutsch, haben ein gewisses Deutsch-Level, die dann aber Mechatroniker, zum Beispiel in Syrien waren und hier der Abschluss nicht anerkannt wird, die sind natürlich super und Gold wert für uns, weil die wissen, wie man flext. die wissen, was es bedeutet, wenn man einen Kessel mit Flüssigkeiten gerade auseinander nimmt und so weiter. Die sind wichtig. Wir haben einen super Mitarbeiter, der zwei Meter groß, der ein Ex-Schweißer aus Syrien. Der mit seiner 2KW-Flex arbeitet, ist das, ich will nicht sagen lächerlich für den, aber der ist super, der ist einfach ein Tier, allein von der körperlichen Erscheinung her. Und so haben wir verschiedene Leute, die wir bei uns ins Team integrieren. finanzieren, auch mal einen Führerschein, haben Leute Deutschkurse, wo man merkt auf der Baustelle, das ist hapert Deutschkurse ermöglicht und so weiter. Aber noch mal wichtig, die haben alle ein gewisses Deutsch, das sind jetzt mal Beispiele, wo wir halt auch individuell hingucken, wie kann man die fördern. Das wird so bisschen die Herausforderung sein. Das ist mit 60 Leuten noch relativ überschaubar, haben aber Ziele, das Ganze zu verdoppeln, da auch nachzuziehen und das Team weiter so zu halten, wie es ist. Freunden schon am Donnerstag. Ich weiß nicht, wann das gesendet wird, aber es ist jetzt gerade kurz vor Weihnachten. Am Donnerstag haben wir unser erstes große Weihnachtsfeier, wo aus ganz Deutschland Fahrer, Außendienstler, alle möglichen zusammenkommen. Und wir in Neuss, da sitzt unser Unternehmen, das erste Mal eine große Weihnachtsfeier machen. Inklusive Schrottbienen-Olympiade. Mal gucken, was die Kollegen sich überlegt haben. Ich hätte gerne so etwas wie Ausgleichsbehälter-Weitwurf oder so was.
Max: Cool.
Max: Geht's dann da?
Max: Ich wollte gerade sagen, geht es dann darum auch die schwerste Heizung zu schleppen?
Thilo: Ich weiß es nicht. Wir haben verschiedene Sachen angeregt. Idee war auch, was fehlt in der Fahrzeugausrüstung oder die aus dem Feld. Die müssen vielleicht auch mal mit drei hektischen Kunden telefonieren und die umterminieren. Das bisschen mehr das Verständnis spielerisch füreinander geweckt wird. Aber das ist das erste Mal, dass alle zusammenkommen aus ganz Deutschland. Von München, Hamburg, Berlin, NRW. Und wir dann hoffentlich einen Sieger haben und eine gute Zeit haben.
Max: Mhm.
Max: Ja, da stelle ich mir schön vor, wenn sich dann die ganzen Teams auch untereinander einmal sehen und kennenlernen. Das ist ja bei einem Unternehmen, was deutschlandweit tätig ist, dann schon eine Besonderheit. Und wünsche ich euch auf jeden Fall jetzt schon viel Spaß. Wir haben über, bzw. du hast gerade über Ziele kurz mal gesprochen. Und ich würde sagen, zum Ende schauen wir mal auf das Jahr 2025, was ihr euch für dieses Jahr vornehmt. Wo soll es hingehen mit den Schraubinen?
Thilo: Ja.
Thilo: Mmh.
Thilo: Einerseits werden wir unseren Service weiter ausbauen. werden einen neuen Release haben von einer neuen Software, noch besser auf der Baustelle zu dokumentieren und noch besser so dieses Erwartungsmanagement zu treffen, dass die Fahrer noch besser wissen, was ist dort zu tun und das besser dokumentieren können, dort durchgeführt zu werden durch den Tag. Nicht nur eine App haben mit drei Knöpfen, sondern wir sie wirklich durch den Tag durch die Baustelle durchführen und jedes Schritt dokumentieren und dann auch besser abrechnen können an den Endkunden. Wir werden neue Kolleginnen einstellen, sowohl für die Baustellen als Fahrer, die Region noch weiter zu verdichten, da noch mal ein Wachstum zu haben, aber auch im Innendienst nachziehen und uns da in den einzelnen Bereichen Vertrieb, Finanzen einfach noch weiter zu professionalisieren, alles muss bei uns dem Ziel dienen. Kundenfreundliches Company zu sein. wir bauen keine Elfenbeintürme oder sonst was, sondern es muss bei uns immer alles darauf zielen, noch näher, noch besseren Service den Kunden zu geben. Ich verantworte bei uns Vertrieb und Marketing. Das ist einfach mein Thema und ich bin der Überzeugung, dass wenn man relevante Probleme löst als Firma und das weiß keiner besser als das Handwerk, einfach auch Geld verdienen kann. Deswegen wird alles, was wir tun, diesem Jahr darauf einzahlen. Qualität der Software verbessern, den Service zu verbessern. mehr in Vertrieb zu investieren und Finanzen muss einfach sein, da noch besser im Controlling, Abrechnung und so weiter zu sein.
Max: Finden wir euch denn bei der ISH in Frankfurt im März?
Thilo: Genau, wir haben die Ehre, dem Start-up-Bereich des VDZ zu sein. der Halle 11.1 werden wir sein. Ich werde die ganze Zeit persönlich da sein, unterstützt von noch ein paar Kollegen und Kolleginnen. freue mich drauf, noch weiter Fragen beantworten zu können, weil ich bin mir sicher, dass es jetzt noch einige Fragen gibt der Leute, die uns zuhören.
Max: Tilo, dann sehen wir uns auf jeden Fall auch bei der ISH in ein paar Monaten. Ich mich darauf. Ich komme auf jeden Fall zu euch vorbei, zu den Schrottbienen und dann sehen wir uns auch persönlich mal. Ich danke dir jetzt ganz herzlich, dass du hier zu Gast im Podcast warst. Ich wünsche dir und deinem Team euch allen weiterhin einen guten Start ins Jahr 2025. Alles Gute und bis bald.
Thilo: Sehr schön.
Thilo: Danke schön Max, euch auch, alles Gute und ich freue mich alle weiterhin zu sehen auf der ISH.
Max: Danke dir, ciao!
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