#107 Frank Hehl: Was war Ihr Highlight bei der SHK+E in Essen?

Shownotes

In dieser Folge Best of SHK-Show sprechen Max Herrmannsdörfer und Max Döller, Chef-Redakteur des Fachmagazins Si, mit Frank Hehl, Hauptgeschäftsführer des Fachverbands SHK NRW.

Gemeinsam blicken wir auf die SHK+E in Essen zurück. Wie wurde die Messe im Fachhandwerk angenommen, was waren die Highlights und wie hat die Verknüpfung mit dem Elektro-Handwerk funktioniert? Außerdem sprechen wir über die wirtschaftliche Lage des SHK-Handwerks in NRW und über Neuigkeiten beim Fachverband SHK NRW.

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Transkript anzeigen

Max Herrmannsdörfer (00:00.697)

Hallo zusammen und herzlich willkommen im SHK Show Podcast. Mein Name ist Max Hermannsdörfer und auch heute habe ich wieder einen Moderationspartner an meiner Seite. Max Döller, er ist Chefredakteur des Fachmagazins SI. Hallo Max.

Frank Hehl (00:19.941)

Okay.

Maximilian Döller (00:41.39)

Schönen guten Tag.

Max Herrmannsdörfer (00:44.569)

Und wir begrüßen jetzt gemeinsam Frank Hehl, er ist Hauptgeschäftsführer des Fachverbands SHK NRW. Hallo Herr Hehl.

Frank Hehl (00:52.389)

Schönen guten Morgen Herr Hermannsdorfer, Herr Döller, herzlichen Dank für die Einladung.

Max Herrmannsdörfer (00:57.145)

Vielen Dank, dass Sie sich die Zeit nehmen. Vor einer Woche waren Sie vermutlich noch mit ganz anderen Sachen beschäftigt als Interviews zu geben. Die SHK plus E in Essen hat stattgefunden. Eine Woche nach dem Event. Wie blicken Sie auf diese Messe zurück, Herr Hehl?

Frank Hehl (01:15.781)

Das war eine tolle Messe und das war meine 55. Messe in meinem Berufsleben, nicht die 50. Messe in Essen, so alt bin ich dann doch noch nicht. Und immer wenn man nach der Messe das Wochenende durchschläft, dann war die Messe meistens richtig gut. War eine tolle Messe, viele haben das ja nicht vermutet, ich war immer optimistisch, die Fachbesucher waren sehr zufrieden. Also ich kann nur sagen, der ganze Aufwand bei allen Herstellern und bei denen, die auch die Messe besucht haben, hat sich voll gelohnt. Es war eine coole Messe, muss ich sagen.

Ich habe Spaß gemacht.

Max Herrmannsdörfer (01:47.289)

Wenn wir mal ein bisschen auf die Zahlen schauen, es wird ja immer ermittelt, wie viele Besucher waren da, wie viele Fachbesucher, wie hat sich das Publikum zusammengesetzt. Können Sie da mal ein paar Zahlen nennen?

Frank Hehl (04:06.124)

Ich habe im Nachgang der Messe viele schlaue Meldungen gehört und gelesen und auch einige, die nicht so schlau waren. Ich bin Ingenieur von der Ausbildung her und ich liebe auch Zahlen. Mit Zahlen kann man Zahlen lügen, vor allem, wenn Zahlen von Dritten unabhängigen erhoben werden. Das ist auch wichtig. Fangen wir vielleicht mal an mit dem Vergleich zum letzten Mal. Weil da ist ja das Delta deutlich höher. Wir fangen vielleicht mal an und sagen...

Die Ausstellungsfläche ist gesunken um 8000 Quadratmeter, die Anzahl der Aussteller ist gesunken um 50 Stück ungefähr, kommt hauptsächlich aus der Situation sanitär Vorderwand. Wir haben dann die SAK um das E erweitert, haben dort 16 Hersteller mit aufgenommen, warum nur 16, kann man auch noch kurz beleuchten. Und haben auf diesem Stand 2022, der ja muss man fairerweise sagen zeitlich ungünstig lag, noch Pandemie getrieben war.

Besuchersteigerungen 34%. Nach den vorläufigen Zahlen, die wir haben, ca. 30.000 Fachbesucher, sind das 34%. Also, deutliche Steigerungen. Anzahl der Aussteller ist gesunken. Wenn man jetzt mal trotzdem schaut, das hört man oft, aber zu früher ist es gar kein Vergleich. Das stimmt eben auch nicht so ganz. Wenn man uns die Vor-Corona-Messe anschaut, 2018 war die.

Max Herrmannsdörfer (05:02.105)

Mmh.

Frank Hehl (05:25.324)

Da haben wir schon, muss man fairerweise sagen, einen Rückgang der Aussteller und auch der Fläche um ca. 40% gehabt. Aber man darf nicht vergessen, das waren damals auch nur 34.400 Besucher. Also das ist ein Rückgang um 12%. Also eigentlich muss man sagen, ist ja die rechnerische Anzahl von Besuchern pro Aussteller von 60 auf 90 gestiegen. Also es ist eben nicht der Fachbesucher, der eine Messe im Grunde...

Max Herrmannsdörfer (05:50.489)

Ja.

Frank Hehl (05:54.38)

klein oder groß macht, es ist die Einzige der Aussteller. Also trotz der Zurückhaltung der Industrie, wir können auf die Gründe noch gerne zu sprechen kommen, die ja auch nachvollziehbar sind, ist das Fachpublikum nach wie vor an der Messe sehr interessiert. Und ich habe auch schon vernommen, dass der eine oder andere, der nicht dabei war, das ein bisschen bereut hat, dass er nicht dabei gewesen ist. Und der eine oder andere, der dabei war, hat gesagt, wir hätten vielleicht größere Stände gebraucht, weil der Andrang auf den Ständen schon toll war.

Max Herrmannsdörfer (06:19.737)

Mhm.

Frank Hehl (06:22.892)

So gesehen muss man sagen, die Zahlen sprechen für sich eine ganz klare Steigerung zum letzten Mal. Und trotzdem eine Mobilisierung des Fachhandwerks, hauptsächlich Fachhandwerke, zu 2018. Und das ist eigentlich eine tolle Aussage. Also die ganzen Unken sagen, es sind weniger als damals. Zu viel weniger sind es gar nicht.

Max Herrmannsdörfer (06:39.801)

Ja. Max, du warst ja selbst auch auf der Messe und hast dich ja sowohl mit Teilnehmenden, mit Ausstellern, mit Besuchern unterhalten. Wie ist so deine Einschätzung?

Maximilian Döller (06:52.846)

Ja, der erste Tag ist immer so der Verhalten, aber ich glaube, der war grundsätzlich auch schon einmal besser als andere erste Tage. Das, was sicherlich auch gut war, ist, dass man von der Tageslänge, also um eine Stunde einmal verkürzt hat, mit 17 Uhr, man hat schon gemerkt, dass das jetzt dann nicht so früh zu Ende ging, die Messe, und grundsätzlich, dass man das schon sehr viel los war auf den Messeständen, wo man in den Hallen unterwegs ist. Wir selber haben auch...

den einen oder anderen Ausbrecher der Marketingbereich gesehen, die nicht Aussteller waren und sich trotzdem umgeschaut haben und wo dann halt schon so durchzuklingen war, ob es vielleicht richtig war wegzubeiben. Ja, die Entscheidungen haben die einen oder andere wahrscheinlich auch nicht selber treffen können, sondern es sind halt dann noch andere, die hier mit Entscheidungen treffen. Aber grundsätzlich von unserer Seite her, wir waren dann so 2, 2,5 Tage unterwegs.

war es wirklich ein guter Neustart, jetzt wieder im März, nach den vorangegangenen Jahren. Die Stimmung war gut und man hat einfach in unseren Gesprächen herausgehört, dass man immer gut gesucht war, in guten Gesprächen war. Und ja, man hört es immer wieder. So, der Standard, die Qualität war besser, aber es stimmt natürlich auch, weil die Leute überlegen sich natürlich, in diesen Zeiten, wo viel Arbeit ist, wer geht auf die Messe, und da kommen jetzt wirklich die Interessierten, die was informieren wollen, die weiß jetzt dann noch mal dies.

Highlights oder sich anschauen wollen in den Gesprächen und dann Detailsfragen haben und so nimmt natürlich auch die Qualität zu unter den Fachbesuchern. Das stimmt schon. Von den Themen schade natürlich jetzt vielleicht so die Frage, wie man das vielleicht dann noch mal... Sanitär ist natürlich auch politisch abgewirkt worden. Also da kämpfen viele Unternehmen ja mit anderen Problemen. Da ist halt das Marketing Budget dann halt einmal anders bewertet.

Aber natürlich auch mit dem E-Handwerk, das was man erstmals neu aufgenommen hat, war natürlich ein schwieriges Umfeld, nach der Leit-&-Bildung-Kraft direkt. Wie will man das vielleicht noch mehr so da dann anhängen, ist sicherlich eine gute Entscheidung, das zusammenzulegen. Und ein bisschen in der Lüftungsthematik haben wir schon ein paar große auch gefehlt.

Maximilian Döller (08:59.79)

Also es war schon ein Überblick da, aber so ein paar größere Namen waren da natürlich auch weg. Also das Heizung war gut aufgestellt. Vielleicht kann man da ein bisschen drauf eingehen zu den Gewerken und so zu der Einschätzung dann.

Frank Hehl (09:35.948)

Man muss natürlich immer sagen, ich bin 30 Jahre in der Industrie tätig gewesen. Ich kenne also diese Ents die getroffen werden. Und Entscheidungen werden teilweise natürlich viel viel vorfristiger getroffen. Und man muss schon wirklich sagen, politisch induziert schaut ja alles auf Heizung. Der Endverbraucher wird ja jeden Abend in der Talkshow anders informiert mit einer Vielfalt von widersprüchlichen Informationen. Und natürlich zeugt das Verunsicherung. Verunsicherung vom Endkunden zum Heizungsfachbetrieb.

und dann wieder vom Heizungsfachbetrieb zu stören. Das heißt, man kann schon sagen, dass die Nachfrage nach Heizungen extrem groß war. Sie kennen die Lieferthematik in den letzten anderthalb Jahren, die schwierig war. Man konnte den Bedarf gar nicht decken. Heute ist es umgekehrt. Heute werden Aufträge eher storniert oder nicht erteilt neu bei Heizungen, was natürlich für die Sanitärindustrie damals ein Problem war, weil der Umsatz ist schon, sag mal, erst mal deutlich nach oben gegangen. Das ist immer schön bei so was.

Dann ist es aber auch deutlich nach unten gegangen. Dann wären solche Entscheidungen getroffen, die man aus der Situation nachvollziehen kann. Der eine oder andere wäre vielleicht froh gewesen, das anders entschieden zu haben. Jetzt ist es aber so, dass die Zurückhaltung der Beheizung leider auch wegen der kommunalen Wärmeplanung groß ist. Wir sehen, dass die Fachbetriebe demnächst mehr sanitär machen. Auch die Lagerbestände bei Sanitär sind im Großhandel eher abgebaut als die Überbestände der Beheizung.

Das heißt, das wird jetzt kein rosiges Jahr für Sanitär, das muss man auch fairerweise sagen. Aber es wird nicht so eine Katastrophe, wie man es vermutet hatte. Und das ist das gute Signal. Und aus dieser Situation heraus haben ja auch viele, die nicht da waren, schon gesagt, wir haben also nicht vor, generell nicht mehr zu kommen. Wir haben schon vor dem nächsten Mal dabei zu sein wieder. Weil der Fachbetrieb natürlich auch sagt, das was ich sehe und anfasse, kann ich auch beraten. Das was ich nicht sehe, kann ich immer schwierig beraten. Und ich bin eben...

Maximilian Döller (11:11.694)

Mhm.

Frank Hehl (11:31.564)

auf der Messe, weil ich mir 360 Grad was anschauen möchte. Auch das E dazu, was wir hinzugenommen haben, ist ja jetzt nicht in Grunde Steckdosen und Stromkabel. Das ist ja eigentlich das E, was die Heizung begleitet, also Gebäudeleittechnik, Wallboxen, Batteriespeicher, Photovoltaik, dieses Thema. Weil der Endkunde in seiner Diskussion und in der Überlegung, wie gebe ich mein Euro in meinem Gebäude aus demnächst, sagt...

Wie sieht die 360-Grad-Sicht eigentlich aus? Nicht nur die Heizung, nicht nur Sanitär, sondern es wird eigentlich verkettet, vom Endkunden betrachtet. Und dann werden vielleicht einzelne Entscheidungen getroffen, Heizung oder Sanitär. Aber diese 360-Grad-Fragen kommen auf die Fachbetriebe mehr und mehr zu. Und deswegen ist es halt gut, wenn man dabei ist. Und die Erweiterung um das E. Sie haben Leit in Building angesprochen. Es gibt ja im nächsten Jahr noch die Elektrotechnikmesse in Dortmund. Das sind keine Konk Das sind eigentlich Komp

Wir decken ein anderes Produktprogramm ab. Die ISH in Frankfurt war ja immer schon so eine ISH plus E, weil nämlich die Vollsortimenten, die großen, das immer schon seit einiger Zeit schon ausgestellt haben. Es ist keine GetNord, es ist eine SHK plus E in Essen.

Max Herrmannsdörfer (12:47.705)

Sie haben gesagt Zurückhaltung auch teilweise im Bereich Heizung durch kommunale Wärmeplanung. Der Bereich Wasserstoff war ja in diesem Jahr auch im Fokus gestanden, auch auf Anraten des Fachverbandes SHK NRW. Wie sehen Sie den Punkt Wasserstoff, dieses Thema in der Branche? Gibt es da noch wahnsinnig viel Potenzial drin? Ist da noch viel Ungewiss? Was haben Sie da für Rückmeldungen bekommen?

Frank Hehl (13:13.228)

Generell ist es auch da so, dass Sie, wenn Sie heute was lesen, können Sie morgen das Gegenteil lesen, was Sie heute gelesen haben. Und jeder hat ein bisschen recht, weil endgültig wissen wir es nicht. Der große Scham von Molekülen ist einfach die Speicherung der Moleküle. Und natürlich ist es so, dass wir flächendeckend für die Gebäudebeheizung Wasserstoff nicht zur Verfügung haben. Das muss man also wirklich sagen. Aber es geht in den nächsten Jahren auch um Beimischung erst einmal.

Es geht nicht nur um Wasserstoff, es geht auch um grüne Gase. Stellen Sie sich vor, Sie haben dort eine Windkraftanlage, die oft abgeschaltet oder vom Netz genommen wird, weil die Abnahme nicht da ist. Beim Strom müssen Sie es abnehmen, wo es produziert wird. Sie können es nicht so einfach speichern. Wenn Sie über die Dörfer fahren, wie viele Windräder teilweise stillstehen, stehen oft still, weil keine Abnahme da ist oder weil die Preise am Sportmarkt negativ oder unattraktiv sind.

Wenn man dann diese Blindlast verwendet, um dezentral mit Elektrolyseuren Wasserstoff produziert und die in kleine lokale Quartiersnetze einspeist, das ist eigentlich der eigentliche Charme, den man zügig umsetzen kann. Und dann müssen wir schauen, meine Erfahrung als Ingenieur hat immer gezeigt, wo es eine Senke geblüht, auch eine Quelle, wo ein Nachfrage ist, kommt auch ein Angebot. Und wir haben ja mittlerweile mit Übergangsregelungen einen Zeitstrahl.

bis 2040, wo wir klimaneutral sein wollen. Ob wir 2040 schaffen oder 2045, Entschuldigung, Baden-Württemberg ist 2040. Das müssen wir schauen. Aber meine These ist, wir müssen alles nutzen, jedes Mosaiksteinchen, was uns irgendwie Richtung der CO2-Neutralität bringt. Und da sollte es keine Denkverbote geben. Und wenn die Wasserstoffindustrie sagt, wir wollen gern, wir wollen aus den teilweise noch blauen Wasserstoff, der ja aus Erdgas gewonnen wird, grünen Wasserstoff anbieten.

Max Herrmannsdörfer (14:59.385)

Hm.

Frank Hehl (15:10.956)

Dann sollte man diesen Menschen keine Knüppe zwischen die Beine werfen. Nur weil man vielleicht ideologisch sagt, wir wollen die Netze abschalten. Oder die Netze rückbauen teilweise sogar. Also jeder Beitrag zählt. Ich glaube es ist in der Gesellschaft Konsens, dass wir klimaneutral werden. Und jeder kleine Beitrag zählt.

Max Herrmannsdörfer (15:28.569)

Ja, Max, möchtest du zum Thema Wasserstoff noch irgendwas anschließen, wie du es persönlich auch erachtest, welchen Stellenwert hat das aktuell in der Branche?

Maximilian Döller (15:39.822)

Ja, da würde ich jetzt weniger darauf eingehen, weil wir jetzt vom Wasserstoffthema glaube haben soweit die Einschätzung jetzt dabei. Ich würde jetzt gerne noch kurz dann nur zum Messer selber dann nur switchen mit vielleicht das Thema. Ja, es gab ja sehr viele Foren, sehr viele Plattformen, wo man sich informieren konnte. Seit Jahren schon immer wieder dann speziell von Ihnen organisiert. Also einerseits der Monteur-Tag, andererseits...

die Zubilanz für den Nachwuchs. Kann man da vielleicht von Ihrer Seite, wie ist das gelaufen, Einschätzung dazu geben von der Handwerksseite, wie wurde das angenommen?

Frank Hehl (16:19.084)

Also auch da müssen wir schauen, wo wir herkommen. Beim letzten Mal bei der Messe in Essen war die Nachfrage nicht so riesig groß, muss man wirklich sagen. Und wir haben im Fachverband lange überlegt, wie wir das aufziehen. Wir haben einfach gesagt, wir machen das Angebot trotzdem. Wir gehen davon aus, es kommen viele Fachbesucher und wir werden mit den Fachforen jetzt die Gänge nicht leer ziehen. Das ist ja auch so ein Thema, wenn alle in den Fachforen sitzen. Das ist ja auch nicht im Sinne der Sache finders. Wir haben trotzdem eine sehr hohe Resonanz gehabt, eine sehr hohe Anmeldekquote.

Diese Monteur-Tage sind ein wichtiges Add-on. Ganz besonders möchte ich auf eine Sache hinweisen. Das ist ein Thema, was übergreifend das Hauptthema sein müsste. Das ist der Fachkräftemangel. Den Fachkräftemangel begegnet man am besten dadurch, indem man Auszubildende heranführt. Was wir erreicht haben, wir haben dieses Jahr 2.200 Schüler und Azubis über unseren Messestand gezogen. Sag ich mal ganz salopp. Das ist eine Rekordzahl, die gab es noch nie früher.

Das heißt, nicht nur die Azubis, die bereits die Ausbildung begonnen haben. Und wir haben aktuell ca. 10.000 Auszubildende in der Pipeline in Nordrhein-Westfalen. Also insgesamt alle Lehrer zusammengerechnet ca. 10.000. Auch das ist eine Rekordzahl im Gegensatz zu anderen Bundesländern, wo die Zahlen nicht so gut aussehen. Also wir machen viel für die Auszubildenden. Und das macht mich extrem optimistisch. Und besonders optimistisch sehe ich auch die Gleichwertigkeit von Ausbildung und Studium.

Das heißt, die Allgemeinbilder in Oberschulen kommen auch mit ihren Schülern auf die Messe, um erstmal das Bedürfnis bei den jungen Menschen zu wecken, überhaupt ins Handwerk gehen zu wollen. Und was für viele junge Menschen so ein Aha-Effekt gewesen ist, Anlagmechaniker SRK ist ja kein schmutziger Beruf. Hat immer noch das Image eigentlich von so dunklen Heizungskellern, wo die Spinnweben sich da im Grunde ranken, ist das schon lange nicht mehr. Das gibt solche Fälle logischerweise auch in der Sanierung. Aber das ist ja heute ganz viel mehr.

Und da sind die jungen Menschen teilweise erstaunt, was für tolle Möglichkeiten es auch gibt. Und es kann eben nicht jeder BWL studieren. Und ich kann nur sagen, in meiner eigenen Familie, ich habe zwei Söhne, einer von beiden studiert und der andere hat einen Beruf erlernt, jetzt raten sie mal welchen, zufälligerweise Anlagemechaniker SAK. Und da hat der Vater gar nicht viel dazu beigetragen. Das hat der Sohn eigentlich selbst für sich entschieden. Und das ist immer schön, wenn die jungen Menschen das für sich selbst entscheiden. Was wir noch...

Max Herrmannsdörfer (18:34.329)

Hehehehe.

Frank Hehl (18:45.868)

optimieren müssen, sage ich mal, ist der Anzahl von jungen Mädchen und Frauen an dem Beruf. Weil eben ganz oft das Image noch vorherrscht, dass es kein so ganz toller und sauberer Beruf ist. Und dass man nur schwere Last in den Keller runter schleppen muss. Wir haben bei diesen 10.000 Auszubildenden aktuell nur 159 Mädchen und Frauen. Das ist zwar auch eine Steigerung zu früher, aber das ist 1,5 Prozent. Das ist eigentlich reicht nicht aus. Das muss deutlich besser werden.

Max Herrmannsdörfer (19:07.065)

Ja.

Max Herrmannsdörfer (19:15.705)

Mmh.

Frank Hehl (19:15.948)

Ich glaube, wir haben auch jetzt viele Mädchen und junge Frauen auf der Messe auch von dem Beruf begeistern können. Wir müssen diese Begeisterung natürlich auch bis zum Lehrvertrag hinbringen. Und eine Sache kann man auch sehen, die Abbrecherquote von jungen Mädchen und jungen Frauen ist eigentlich null. Das heißt, diejenigen, die sich dafür entscheiden über diesen Beruf, die enden auch mit einem Gesellenbrief. Und das ist auch eine tolle Nachricht, dass da der Wirkungsgrad, der Ingenieur spricht, wieder.

der Wirkungsgrat nahe 100 Prozent liegt und das ist optimal. Viel besser geht es nicht.

Max Herrmannsdörfer (19:48.857)

Gibt es da noch speziellere Kampagnen, wie man auch Frauen oder auch junge Mädchen für diesen Beruf begeistern kann? Also bei der Messe speziell waren ja viele, ich sage jetzt mal, Role Models, viele Vorbilder und Vorbilderinnen, die sich auf der Messe präsentiert haben, die auch ansprechbar waren für die Jugend. Ich denke, das zieht schon und zeigt auch, ja, man kann auch als Frau in dem Handwerk...

was reißen und kann da aufgehen und kann seine Erfüllung finden. Gibt es weitergehend noch Initiativen, Ideen, wie Sie auch das in NRW schaffen können?

Frank Hehl (20:27.436)

Es gibt generell übergreifende Kampagnen, auch vom Zentralverband Zeit zu starten. Kennen Sie bestimmt oder kennen alle. Das sind allgemeine Kampagnen, die nicht an die Zielgruppe Männer oder Frauen wendet. Darum geht es auch gar nicht. Ich glaube, was ich gerade sagte, ist wichtig. Es geht um die Vorbilder und die Testimonials. Da brauchen wir nicht unbedingt die Hoch sondern einfach Praxisbeispiele. Ich kann nur sagen, wir haben eine sehr aktive Innung. Die meisten Innungen sind sehr aktiv, aber da wo ich es weiß entklebe.

Die gehen offensiv auch in die Nachwuchssuche in die Schulen und sprechen gezielt auch mit Vorbildern junge Mädchen und junge Frauen an. Ich glaube darum geht es. Das Hochglanzprospekt kann man glauben, kann man nicht glauben. Wenn man aber mit solchen jungen Frauen spricht, die auch ihren, auch über die Sorgen sich vielleicht manchmal auslassen und sagen es ist nicht alles Gold was glänzt. Aber in der Summe ist es ein toller Beruf.

Max Herrmannsdörfer (21:26.425)

Mhm.

Frank Hehl (21:26.668)

Und ich glaube, da haben wir eine größere Chance einzuhaken. Weil viele junge Frauen merken, dass die klassischen Berufe in die Frauen oft gehen, in die Büros. Das ist ja keine Frage. Dass da künstliche Intelligenz dafür sorgen wird, dass es weniger Nachfrage geben wird. Und es ist schon lange nicht mehr so, dass die Frauen mal anfangen zu arbeiten und sich ins Privatleben zurückziehen. Das sind ja immer mehr Lebenszyklen, über die man sprechen muss.

Im Handwerk braucht man keine künstliche Intelligenz, da reicht normale Intelligenz völlig aus. Die jungen Mädchen und Frauen sind herzlich willkommen. Ich glaube, das ist eine gute Entscheidung, ins Handwerk zu gehen, auch als Frau.

Max Herrmannsdörfer (22:10.297)

Magst du zur Messe an sich noch Fragen?

Maximilian Döller (22:14.702)

Ja, ich würde vielleicht dann so quasi ja in Ihren neuen Funktionen die erste Messe jetzt in NRW, so vielleicht ein, zwei persönliche Highlights für Sie, oder wo Sie sagen, da müssen wir ansetzen für die nächste Veranstaltung, gibt es da vielleicht schnell ein, zwei, drei Gedanken, oder vielleicht abschließend, dass wir das Thema mal in Messe dann soweit schließen können, ja.

Frank Hehl (22:33.452)

Also ich bleibe dabei, ich wiederhole mich. Die Nachwuchsgewinnung ist einer der zentralen Themen unserer Branche, also aller Branche eigentlich. Und wir sind da denke ich mal richtig gut dabei. Also mit anderen Gewerken ist SAK wirklich sehr erfolgreich. Wir investieren auch sehr viel Zeit, sehr viel Kraft. Auch sehr viel Geld in dieses Thema, weil das die Zukunft bestimmt.

Richtig gut wäre es, wenn ich irgendwann in ein paar Jahren in meinen wohlverdienten Unruhestand gehe und rückblickend sage, wir haben wirklich vieles getan und vieles erreicht, um diese Nachgruchsthematik wirklich vorwärts zu bringen. Bei allen Highlights, die ich auf der Messe erlebt habe, ist das eigentlich das Highlight, dass wir die jungen Menschen angesprochen haben. Und nahezu die gesamte Halle 2 hat sich ja eigentlich an junge Menschen gerichtet. Und es war wirklich schön zu sehen, dass das keine gehende Lehre ist, sondern eine der bestbesuchten Hallen gewesen ist.

Das war das Highlight für mich, dass die jungen Menschen wirklich interessiert sind und alle unken Rufen zum Trotz sehr motiviert sind und auch zielorientiert sind und auch die richtigen Fragen stellen. Also da kommen junge Menschen zu uns und stellen uns genau die Fragen, die man eigentlich auch fragen würde, weil die sich vorbereitet haben auf das Thema. Das finde ich wirklich eines der wirklichen Highlights.

Max Herrmannsdörfer (23:52.217)

Herr Hilder, dann würde ich sagen, wir switchen so ein bisschen den Themenblock und sprechen noch über die allgemeine SHK-Situation in NRW, über den Fachverband SHK NRW. Es gab ja auch Anfang des Jahres verschiedene Prognosen, wie sich dieses Jahr aus SHK-Handwerksicht entwickeln wird, wie die Nachfrage sein wird. Klar, man profitiert immer noch von hohem Vorlauf, aber es war schon die Zeichen, dass es irgendwann abappen könnte. Wie bewerten Sie?

die Lage des SHK-Handwerks in NRW in ihrem Wirkungsbereich.

Frank Hehl (24:25.548)

Sie haben es eigentlich schon richtig zusammengefasst. Die Lage ist sehr gut und wird auch weiterhin gut bleiben. Man muss ja kein Prophet sein, um zu erkennen, dass in der ganzen Diskussion der Klimaneutralität das muss ja einer einbauen. Ob wir jetzt über Wärmenetze sprechen oder ob wir über dezentrale Heizungsanlagen sprechen, Wärmepumpen, da ist ja das SRK-Handwerk immer irgendwie dabei. Und es ist schon deutlich so, dass die Nachfrage bei den Endkunden abnimmt bei der Heizung.

Das sind aber ganz oft eigentlich Abwartepositionen. Das heißt nicht, dass da weniger gemacht werden müsste, sondern man sagt sich eben, man nennt es Attentismus, ich schaue mal, ob noch was besseres sich für mich ergibt. Das macht aber keinen Sinn. Ich kann nur sagen, die Förderung wäre nicht besser in nächster Zeit. Und der Terminklang der Fachbetriebe wird auch nicht leerer in den kommenden Wochen und Monaten. Also ich kann den Endverbraucher immer nur sagen, wenn du was zu entscheiden hast, mach es zügig, damit du Weihnachten eventuell eine neue Heizung oder ein neues Bad hast.

Und da sind wir bei dem nächsten Thema. Während jetzt die Heizung so ein bisschen aufgrund der Verunsicherung in der Nachfrage zurückgeht, immer noch auf hohem Niveau, selbstverständlich, haben wir einen sehr, sehr großen Bäderstau, um es mal mit einem Wort zu formulieren. Und da reden wir nicht nur über, mach aus einem schönen Bad ein noch schöneres Bad. Wir reden ganz viel über Pflegebäder. Wir werden als Gesellschaft immer älter und wir brauchen das...

Ich sage mal, die bodengleiche Dusche sehr häufig. Das darf man nicht ganz außen vor lassen. Wir hatten vorhin kurz angesprochen, SHK sind ja drei Buchstaben. Wo bleibt das K bei der Geschichte? Das Klima? Also immer wenn wir über Heizung und Bäder sprechen, reden wir auch darüber, dass an der Gebäudehülle ganz viel unternommen wird. Also man darf ja nicht denken, dass die Entverbraucher jetzt nur Bäder oder nur Heizung einbauen. Die denken auch ihre Gebäudehülle nach über Fenster. Dann haben wir die hohe Dichtigkeit der Gebäude.

Bei hohen Dichtigkeiten haben wir das Schimmelthema, um es mal auch wieder salopp zu sagen. Das heißt auch, dass K von SHK wird über die Zeitachse eine noch größere Bedeutung gewinnen. Und, kommen wir zu den Fachkräften, das muss alles jemand machen. Und die eine Hand kann entweder das Bad oder die Heizung oder die Klimaanlage einbauen, deswegen brauchen wir einfach mehr Hände. Deswegen dieser Fokus auf der Nachwuchsgewinnung. Und man kann sagen, beim SHK-Handwerk ist es heute so...

Max Herrmannsdörfer (26:19.833)

Hm.

Frank Hehl (26:48.556)

dass der einzelne Unternehmer, dessen Auftragsvorlauf zwar sinkt, in der Wochenzahl immer noch zweistellig ist, dass der manchmal auch gar nicht ganz traurig darüber ist, weil in dem Ort, wo sie wohnen als SRK-Unternehmer, ist es nicht schön, wenn sie einkaufen gehen, zehnmal angesprochen zu werden, wann kommst du denn endlich und baust mir mein Bad oder meine Heizung ein. Also ich glaube, das SRK-Entwerk ist gut beschäftigt, wird auch weiterhin gut beschäftigt sein und das Schöne beim Handwerk ist eben, im Gegensatz vielleicht zur

Max Herrmannsdörfer (27:05.721)

Hm.

Frank Hehl (27:17.42)

Der eine oder andere Indu ist, der Handwerker denkt eben in den längeren Zyklen. Der sagt eben, ich muss mein Betrieb nachhaltig aufbauen und deswegen investieren die auch in Ausbildung. Auch wenn jetzt die Aufträge vielleicht nach unten gehen. Wir werden also eine weiterhin extrem hohe Auslastung haben, die an der Belastungsgrenze weiterhin liegen wird. Das ist eindeutig.

Max Herrmannsdörfer (27:40.089)

Ja.

Maximilian Döller (27:40.942)

Ein Thema ist ja auch jetzt bei dieser hohen Auslastung, aber das ist wahrscheinlich dann wieder von der Bundsseite wichtig, dass sie hier dann aktiv werden. Aber auch die Reglementierungen und auch die Bürokratien, gibt es da Möglichkeiten, die sie sehen? Man findet Ansätze oder man kann auch was bewegen, dass das auch mehr zu Entlastungen führt beim Fachhandwerker.

Frank Hehl (28:02.796)

Also wir sind ja im Grunde aktiv. Wir Nordrhein-Westfalen mit unserem ZVSAK, dem Zentralverband, auch der ZDH fürs Handwerk allgemein. Es ist ja wirklich so, dass auch die neuen Regelungen, die kommen mit dem GEG und dem BEG es ja nicht erleichtern. Also wenn man mal schaut, früher ist der Endverbraucher zum Heizungsbauer oder zum Bäderbauer gegangen, hat gesagt, was schlägst du denn mir vor? Da hat er was vorgeschlagen. Heute müssen sie am Grunde 360 Grad beraten. Wenn man ganz ehrlich ist.

Sie wissen ja gar nicht genau, was sie beraten müssen beim GEG zum Beispiel. Wie werden sich die Strompreise entwickeln? Wie werden die CO2-Abgaben sein? Das heißt, sie haben einen viel höheren Grun bei dem Endkunden, der erstmal über die Grundlagen aufklärt werden muss. Das hat mit Bürokratie noch nichts zu tun. Es gibt die Pflichtberatung zwar, aber der Beratungsaufwand selber wird aufgrund der Verunsicherung immer höher. Und das nimmt auch aus dem Markt Kapazität, muss man ganz ehrlich sagen. In der Zeit wird man was anderes tun können.

Also ich sehe da aktuell jetzt keine ganz große Entspannung. Ich sehe eigentlich, dass wir daran arbeiten müssen, dass es nicht noch schlimmer wird. Also auch wir als Fachverband versuchen mit unserer Reichweite, die wir haben, auch über den Thema kommunale Wärmeplanung, zu einer Verstetigung des Wissens der Endkunden beizutragen und auch zu einer Beruhigung des Fachhandwerks. Man kann jetzt nicht alle Eventualitäten, die in Berlin beschlossen wurden und die sich ja fast täglich auch ändern. Stichwort Rückbau der Gasnetze. Ein ganz neuer Aspekt.

Max Herrmannsdörfer (29:07.225)

Hmm.

Frank Hehl (29:29.42)

meinen Augen völlig unsehentlich und völlig der Zeitfehler im Platze. Ja, also das ist das Thema, es wird nicht besser, wir schauen, dass es nicht schlechter wird gerade. Das ist eigentlich eine Situation, die unbefriedigt ist für alle Beteiligten.

Max Herrmannsdörfer (29:40.825)

Hm.

Maximilian Döller (29:41.358)

Mhm.

Max Herrmannsdörfer (29:44.889)

Der Informationsbedarf steigt auf allen Seiten, sowohl auf Kultenseite als auch auf Handwerksseite. Das kriege ich auch von vielen mit, dass sie sich in der Beratung mittlerweile schwer tun. Sie sagen es, weil man gar nicht mehr genau weiß, was man beraten muss. Gibt es da von Seiten des Fachverbands Schulungsangebote, irgendwelche Trainings für SRK- Sind Sie da der richtige Ansprechpartner?

Frank Hehl (30:11.148)

Selbstverständlich und ich fange mal im Grunde in der Kette hinten an. Wir haben jetzt auch neue Stellen geschaffen, haben neue Mitarbeiter eingestellt, weil wir einfach sehen, das ist mit den Händen, die wir haben und den Köpfen, die wir haben, auch nicht mehr zu stemmen. Das heißt, wir als Fachverband versuchen wirklich unseren Innung und den Innungsbetrieben einen echten Mehrwert anzubieten. Und der ist natürlich, wie helfe ich dir, wie helfe ich ihnen in der Beratung sattelfest zu werden. Also nicht nur das rechtssicher zu machen, sondern einfach auch so eine 360 Grad.

Beratung des Endkunden zu machen, wo der Endkunde sagt, hey, der hat recht. Und da müssen sie wirklich ihren Kopf und ihren Bauch mit vielen Fakten füttern. Das machen wir. Wir bieten also umfangreiche Beratung an. Wir setzen aber auch an, dass wir die die in der Berufsbildung im Grunde schon frühzeitig ansetzen und die jungen Menschen in der Ausbildung auf das Thema aufsatteln und in der Weiterbildung auch solche Angebote machen. Also wir haben das erkannt. Wir haben personell deutlich aufgestockt in den letzten zwei, drei Monaten. Der nächste Mitarbeiter kommt am 2.

Also wir machen das extrem, also nicht nur die Auszubildenden, sondern auch die Fachbetriebe zu unterstützen. Und man muss auch sagen, es wird uns auch gedankt von den Fachbetrieben von den Innungen. Wir haben heute in Nordrhein-Westfalen ein Organisationsgrad von 66 Prozent. Also 66 Prozent der Betriebe sind in der Innung und damit im Fachverband. Und auch das ist eigentlich gegen den Bundestrend.

Man sagt immer so, 70% sind die physikalische Grenze, mehr kriegt man nicht in die Innung rein. Und vielleicht wollen die Innungen manchmal auch den ein oder anderen Betrieb vielleicht gar nicht haben. Sag ich mal einfach so, salopp mal daher. Aber diese 70% sind wir nah dran. Und was wir in den Innungsbetrieben auch sehen, es werden generell in Nordrhein-Westfalen wieder mehr Betriebe, was ja auch nicht so ist. Und die Betriebe werden ja überall größer, und Nordrhein-Westfalen auch. Also wir werden mehr Betriebe, die auch größer werden.

Max Herrmannsdörfer (32:02.105)

Mhm.

Frank Hehl (32:02.38)

Vor ein paar Jahren waren wir bei sieben Mitarbeitern pro Betrieb, wir sind jetzt bei neun Mitarbeitern pro Betrieb. Also auch das ist eine schöne, erfreuliche Entwicklung. Das heißt, wir scheinen ja eine Mehrheit anzubieten, dass sich immer mehr Betriebe in den Innungen organisieren. Und trotzdem, ob ich mich als Betrieb in der Innung anmelde, liegt erstmal an der Aktivität der Innung. Und im zweiten Schritt dann an der Aktivität des Fachverbandes mit seinen unschützenden Leistungen. Immer da, wo es ein tolles Innungsleben gibt, ist die Quote natürlich höher, als wenn das vor sich hin dümpelt.

Ich kann sagen, Nordrhein-Westfalen, ich habe jetzt viele Erinnerungen schon besucht. Ich habe noch keine gefunden, wo es davor sich hindümpelt. Das ist eine tolle Sache und das freut mich, da können wir gut drauf aufsetzen.

Maximilian Döller (32:41.934)

Das heißt, wenn wir jetzt vorher von den 66 Prozent gesprochen haben, die organisiert sind, ich glaube es sind so um die 8.800 SAK Betriebe, dass wir nur ungefähr auch die Hand dazu haben und das heißt, dass kommen auch, wie Sie angesprochen haben, auch Unternehmen dazu, Neugründungen dazu und von dem her ja sehr, sehr positive Entwicklungen.

Frank Hehl (32:49.196)

Wien's gut auch noch.

Frank Hehl (33:02.156)

Es kommen auch Unternehmen dazu, die nicht neu gegründet sind, die aber sagen, gerade in der relativ unsicheren Zeit, wo es viel um Beratung geht, wo es um Ausbildung geht, bieten die Innungen trotzdem eine Plattform, in der ich mich zu Hause fühle oder auf der ich mich zu Hause fühle. Wie gesagt, kein Mensch geht in die Innung nur weil er eine Innung sein möchte, es muss einen Mehrwert für ihn geben. Und ich glaube, die Innungen schaffen es wirklich sehr, sehr gut, diese Betriebe auch zu beraten.

Max Herrmannsdörfer (33:17.881)

Mmh.

Frank Hehl (33:30.412)

Was ich in den letzten Wochen und Monaten feststellen durfte, gibt es eigentlich Land auf Land ab, reges Innungsleben. Und auch das Zusa ist ja nicht von Hand zu weisen. Das ist ja auch eine tolle Sache. Also alle Vorzeichen positiv, das gilt es auch zu bewahren und weiter auszubauen.

Max Herrmannsdörfer (33:47.257)

Es ist wirklich schön Wachstum auf allen Seiten und Sie haben es beim Fachverband SRK auch schon angesprochen, dass es da Wachstum gibt und es gibt nicht nur personellen Wachstum, sondern auch räumlichen Wachstum. Sie haben gesagt, bei Ihnen sind gerade die Handwerker auf dem Dach. Was passiert aktuell beim Fachverband SRK in NRW?

Frank Hehl (34:06.06)

Also warum machen wir das Dach neu? Hat noch nicht reingeregnet das Dach. Wir schaffen neue Fläche. Warum schaffen wir neue Fläche? Wir sehen eben auch, dass die Fachbetriebe nicht immer dann zur Schulung kommen können, wenn die Schulung irgendwo physisch fort stattfindet. Also das Thema Asynchron-Schulung. Was wir eigentlich machen im Dachgeschoss, wir bauen das aus, um dort ein Studio einzurichten, wo wir Asynchron-Schulung aufnehmen können und die dann anbieten kann über Kanäle, die sie auch alle kennen, dass man eigentlich, sage ich mal,

Max Herrmannsdörfer (34:21.849)

Mhm.

Frank Hehl (34:35.148)

auf den Fachinhalt zugreifen kann, wenn ich Zeit habe. Das kann nachts um 3 sein, mittags um 12. Und dafür brauchen wir eben auch Räumlichkeiten, wo man das einigermaßen gut aufzeichnen kann, weil wir sind ja mittlerweile nicht mehr in der Zeiterra der Wackelbilder. Wir wollen das schon ordentlich systematisch aufbauen und deswegen schrauben wir gerade unserem Dach ein bisschen rum. Ist ein bisschen laut im Gebäude gerade, ich bin auch gerade nicht in meinem Büro. Aber wir müssen Platz schaffen für die Neuerung, die Erweiterung ganz klar.

Max Herrmannsdörfer (34:53.24)

Ja.

Max Herrmannsdörfer (34:58.137)

Hehehehe!

Maximilian Döller (35:04.206)

Das heißt, das Thema Digitalisierung ist bei Ihnen selbst im Verband ein ganz großes Thema.

Frank Hehl (35:10.636)

auch eines der Hauptthemen. Also, im Grunde wie bekomme ich mehr Wärmerzeuger, mehr Bäder in der gleichen Zeit verbaut? Das eine Thema ist mehr Hände. Das zweite wichtige Thema ist, da spricht der Ingenieur wieder, den Wirkungsgrad zu verbessern. Das heißt, je mehr ich im Grunde ausgebildet bin, umso einfacher wird das. Je digitaler mein Unternehmen ist, wenn die Prozesse digital im Grunde abgebildet werden, umso mehr kann ich sinnlose Dinge

Maximilian Döller (35:11.918)

Ja.

Frank Hehl (35:38.956)

eine App überlassen zum Beispiel. Also sinnlose Dinge, Anführungszeichen, aber die, die man früher einfach so gemacht hat. Allein das Ablegen von Papier, früher Löcher rein machen, den Ordner ablegen, den zum Schrank tragen. Wenn man das wieder braucht, wieder rausholen, suchen. Das ist ja, sage ich mal, jedem geläufig, dass das zeitverkürzt, ja, auch Digitalisierung. Wir sind logischweise schon schon weiter. Also auch die Digitalisierung der Geschäftsprozesse der Unternehmen ist ein riesiger

riesiger Spielfeld, eine riesige Spielwiese für uns auch, wo wir da wirklich unterstützend tätig sein können und wir nutzen auch diesen Best Practice Ansatz. Wir entwickeln nicht alles neu, sondern wir schauen auch in die Betriebe, was gibt es in den Betrieben, können wir das im Grunde in der Fläche auf andere Betriebe extra polieren. Also können wir etwas nutzen, was ein Betrieb erfolgreich für sich umgesetzt hat, das sind oft größere Betriebe oder auch kleinere Betriebe, sehr oft junge Betriebe muss man auch sagen.

Digitalisierung hält in jedem Bereich Einzug und nicht als das drohende Damoklesschwert, sondern als die Chance, im Grunde in der gleichen Zeit mehr durchzusetzen.

Maximilian Döller (36:46.862)

Ja, das kann ich durchaus bestätigen mit dem Best-Officer-K-Award für das Handwerk. Da haben wir ja schon wirklich ganz tolle Preisträger aus NRW. Und Max, glaube ich, du hast auch den einen oder anderen schon bei dir in der Show gehabt. Speziell aus dem Thema Digitalisierung hier Prozesse zu vereinfachen. Da gibt es wirklich tolle Unternehmen in NRW auch.

Max Herrmannsdörfer (37:06.233)

Ja, sehr. Da kann man auch gerne in die letzten Folgen auch nochmal reinhören. Erst kürzlich ging die Folge mit Heinz Hasenkamp aus Bochum online. Auch ein sehr, sehr spannendes Unternehmen und ja, auch ein Vorbildcharakter, vielleicht auch für andere Unternehmen, sich da ein bisschen was abzugucken und zu schauen, hey, wie macht es denn der Kollege? Max, hast du noch eine andere Frage auf dem Zettel? Ansonsten würde ich zur Abschluss.

Frage dann gehen.

Maximilian Döller (37:37.23)

Ja, vielleicht in ihrer neuen Funktion, vielleicht noch so als Abschluss für ihre Aufgaben, ihre persönlichen Ziele jetzt für die nächsten Jahre im Fachverband, für ihre Arbeit, vielleicht so als Schlussstatement, ja.

Frank Hehl (37:50.348)

Das Schöne ist, dass ich keinen Sanierungsfall übernehmen musste. Der Fachverband Nordrhein-Westfalen ist in meinen Augen einer der Top-Fachverbände. Ich will nicht sagen der Top-Fachverband, weil es ein bisschen nach Eigenlob riecht. Aber wir haben ein tolles Haus hier, wir haben tolle Verknüpfungen zu den Änderungen. Wir haben super qualifizierte und motivierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Und von daher gilt es erst mal darum, das zu bewahren, was wir heute haben. Und weiter, wie ich vorhin sagte, auf den Themenfeldern Beratung, Gewinnung von Nachwuchskräften richtig Gas zu geben und auch immer zu schauen.

wie wir mit der Industrie uns die Beratungsaufwände teilen können. Also es macht ja nicht Sinn, dass wir die gleichen Dinge anbieten, die die Industrie anbietet. Das heißt, wir werden dort mit der Industrie weiterhin eng Gespräche führen und sagen, können wir das vielleicht modular machen, wir schaffen die Grundlagen bei den Betrieben und ihr schult dann eurer Kunden oder eurer Neukunden, Potentialkunden mit den hers Geschichten. Also es macht immer Sinn, wenn nicht zwei das Gleiche tun. Also Redundanz, wie der der Ingenieur da spricht, ja. Redundanz machen ganz oft Sinn, manchmal ist es halt kein...

In diesem Sinne gehen wir vorwärts weiter. Wir entwickeln das, was wir haben und schauen mal, was sich so ergibt. Und ganz klar Digitalisierung, Beratung und Fachkräftegewinnung.

Max Herrmannsdörfer (39:04.281)

Herr Hehl, dann würde ich sagen, wir sind am Ende dieses Interviews angelangt. Wir bedanken uns ganz herzlich bei Ihnen für Ihre Zeit und wünschen Ihnen dann jetzt erholsame Feiertage. Ich denke, da tut ein Tag mehr oder zwei Tage mehr nach so einer Messe dann auch gar nicht schlecht, wenn man noch ein bisschen runterkommen kann. Deshalb alles Gute Ihnen und ich hoffe, wir sehen uns irgendwann mal persönlich. Vielen herzlichen Dank.

Maximilian Döller (39:11.502)

Herzlichen Dank.

Frank Hehl (39:29.58)

Herzlichen Dank und auch Ihnen frohe Ostern!

Maximilian Döller (39:31.566)

Danke, alles Gute und bis demnächst.

Frank Hehl (39:33.164)

Danke.

Max Herrmannsdörfer (39:34.041)

Danke, ciao!

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